Kategorie: Sabbatical.Tage.Buch

hier sind meine Tagebucheinträge im Laufe des Sabbatical eingetragen bzw. sind einzutragen

  • 19.05.2025, darum ein Hotel/ Unterkunft und Winthorp

    Ich habe noch bissl zu tun. Meine homepage läuft noch nicht richtig. Und ich habe immer noch viel zu viele Sachen. Ich weiß auch nicht so richtig, was ich aussortieren kann/ soll. Dann ist noch bissl zu organisieren… ich wollte eigentlich auch bissl lesen… aber das muss wohl noch warten. Ich versuche mich mit den Menschen hier zu unterhalten. Die sind bisher alle sehr nett und freundlich zu mir. Und so lerne ich bissl was über die Menschen kennen und über das Land. Die meisten sagen, dass ihnen das Gespalte hier nicht gefällt. Egal wie. Wir sind doch alle Menschen, die einfach nur Leben wollen. Ja, das kann ich unterschreiben…

    Winthorpe ist nicht alt. Gut einhundert Jahre. Aber ein touristisch herausgeputzter Ort. Sehr wie „Wilder Westen“ und irgendwie knuffig. Am Abend war im 3Fingers Jack… wohl ein Fleischer der noch keine Schutzhandschuhe hatte als er ein Tier zerlegte… empfohlen wurde mir Swiss and Mushroom Burger and French Fries, weil die Fritten mit Rosmarin sind… und ich liebe Rosmarin… genau das habe ich in dem „typisch“ aussehenden, unseren Klischees entsprechenden Lokal bestellt und gegessen. Dazu ein Gingerbeer (das ist alkoholfrei)… der Burger war etwas trocken… dass ich mal die Soßen „vermissen“ würde… wenn die Pommes etwas knuspriger wären, wären sie sehr cool gewesen… aber gut… es war gut zu essen…

    Als die Rechnung kam, habe ich darüber nochmal nachgedacht: „Tipflation“ und wieviel Trinkgeld ist zu geben… Auf der Rechnung stand das empfohlene Trinkgeld schon gleich mit drauf… 18%… 20%… 22%… ich fand es an den Prozenten gerechnet schon ziemlich happig. Ich will ja auch nicht geizig erscheinen. Das Land ist schon recht teuer… und dann habe mir das nochmal angeschaut… Die Pommes kosteten „nur“ die Hälfte wie auf der Karte. Bei barzahlung gab es einen Dollar Nachlass. Das Trinkgeld (so erlas ich es online) wird so gerechnet, dass der Grundlohn plus Trinkgeld den Mindestlohn ergibt… und das Trinkgeld ist wohl nur bedingt freiwillig. Es ist eigentlich obligatorisch… Für uns sicher eine Zwickmühle… Also habe ich die „empfohlene Mitte“ genommen… aber mit Karte bezahlt… so „gleicht“ sich zumindest einiges wieder aus….

  • 21.05.2025, Post, Pass, Campingplatz

    Gestern habe ich für die homepage die Texte fertig gemacht. Ich freue mich, dass ich das jetzt fertig habe. Bilder will ich noch, aber ja… so ist es eben.

    Die letzten zwei Tage habe ich auch überlegt, was ich doch nicht brauche… Ich habe einfach zu viel. Das Ergebnis war, dass ich heute an Päckchen zu meinem Friedrich geschickt habe mit: dem Tarp, einer Jacke, dem „Ersatzfotoapparat“, einem Hemd, einem T-Shirt und noch bissl Kleinkram. Da war das Packen der Fahrradtaschen dann gleich viel leichter. Es war schwer, weil ich mir das so gut überlegt hatte. Leider aber zu Hause nicht ausreichend ausprobiert und jetzt eines besseren „belehrt“… Na ja, ich habe dann das Päckchen/ Paket zur Post gebracht. Es gab erstaunliche Preise: 2 Tage Lieferung für 117 US$, 3 Tage Lieferung für 46 US$… und ich habe mich für die Lieferung innerhalb von 5 Tagen entschieden: „lediglich“ 29 US$. Dann habe ich die letzten Dinge eingepackt und bin „leider“ erst gegen 11 Uhr los… aber ich wollte ja heute auch nicht so viele km machen…

    Ich war erstaunt wie schnell die Landschaft sich ändert… natürlich ist das Quatsch, das weiß ich auch. Immerhin ändert sich ja die Landschaft nicht, sondern ich meinen Standpunkt. Und das ist in diesem Fall wörtlich gemeint. Die ca. 1.200mm Regen auf der Regenseite zu den 5 oder 600 mm auf der Regen.Schatten.Seite. Und die Landschaft ist total anders. Eher so, wie ich Sie aus Italien oder Spanien kenne.

    Der wahrscheinlich durchschnittlich US-Bürger lässt sich deshalb zwar nicht von seinem Rasen abbringen: wässern und mähen, scheint hier eine Art Volkssport zu sein… und ich dachte, das ist zu Hause schon… na, wie auch immer…Ein Blick zurück zu den Cascades, und ich dachte: meine Güte, ist ja schon gar nicht mehr wahr, erst noch Schnee und viel Wald, jetzt schon warm (so 20°C) und eher Prärie… Ich fuhr zum LoupLoup Pass hoch (Höhe: 4020ft nach Schild, nach meinem GPS 1.233m…. NHN, NN, wen interessiert das schon… jedenfalls hoch…) ich hatte die Höhenmeter etwas ausgeblendet…

    Unterwegs fuhr ich durch Landschaften, die von Waldbränden gezeichnet waren. Kannte ich jetzt aus Californien aus dem Fernseher… Es so „in live“ zu sehen, ist aber doch noch etwas anderes. Wie mögen Sie Menschen fühlen, die Ihr Haus haben und um sie herum, oder um das Haus brennt der Wald… bissl gruselige Vorstellung…

    Es gab viele Lavendelbüsche.. ich nehme jedenfalls an, dass es welche waren und das typische USA.Radreise.Bild: Fahrrad auf einsamer Straße und Berge am Horizont…grins…

    In Okanogan hatte ich dann etwas Panik, denn der Campingplatz, den ich mir ausgesucht hatte, war.. na ja, es schien als ob Camping dort möglich ist (es gab zumindest an der Bürotür Briefumschläge für die Gebühr und einen Schlitz zum Einwerfen. Allerdings sah es wie ein öffentlicher Park aus, direkt an der Straße… und es waren ein paar Gestalten dort, die wollte ich nicht unbedingt im Dunkeln treffen… und dann fand ich noch den Okanogan Country Fairgrounds, 175 Rodeo Trail… ja, und das ist ein Veranstaltungsgelände für Pferderennen, Rodeo, Tierschauen und Camping. Umzäunt (gut gegen Bären) und… nee nee nee, die Dusche war kalt… ich musste bei den Frauen duschen, da war es warm… also das Wasser…um Abendessen hatte ich „Anmischhaferflocken“ und Haferflocken mit heißem Wasser… reichte aus… und jetzt fühle ich mich in meinem Zelt ganz wohl. Die blinkende Lampe draußen werde ich wohl mit einer Augenklappe überlisten und den Rasensprenger mit Ohrstöpseln…

    Nachtrag:

    gestern war ich mal nicht im Lokal… sondern ich habe mir im nahe bei der Unterkunft liegenden Einkaufsladen zwei Chicken Stripes gekauft und dachte: ok dazu probiere ich mal Corn Hot Dog…. an der Kasse sagte er mir, dass dieses Corn Ding forr free ist, weil es schon seit 17Uhr in der Wärmetheke liegt… na wie auch immer… holte ich mir noch eines… für heute… das war schon ein komisches Ding: eine Art Chiliknacker in einem Teigmantel aus Mais… war essbar…

    Manche Sachen verstehe ich hier nicht: auf der einen Seite wird hier total viel auf gesunde Zutaten geachtet und die Toiletten sind bisher sehr sauber und ordentlich, andererseits gab es im Hotel alles von Platik/ Papptellern, ebensolchen Bechern und Plastikbesteck… Und die Maschine für den Kaffee und den Tee (wie kann framan nur eine Maschine für beide Getränke nehmen… brrrr), da kommen so kleine Plastiknäppe rein… hab ich mir mal näher angeschaut: das waren kleine Plastikbecher mit einem Aludeckel… dadrin war ein Teefilter und dadrin der lose Tee… andere Länder andere Sitten… (ich hatte mich mit der Hotelmanagerin unterhalten, für die schien das alles ganz normal…)

  • 23.05.2025, erst easypeasy, Flaschenpfand und Mittag, dann so viele Höhenmeter, nette Menschen an jedem Winkel

    Ich habe früh doch länger gebraucht als ich wollte, aber das ist sicher eine von den Dingen, die mich hier noch etwas begleiten. Das eine ist das Wollen, das andere ist das Können oder Machen…

    Ja und eines meiner „Verzögerungen“ war, dass ich mir online eine esim-Karte besorgt habe. Adresse meines Sohnes angegeben… und fertig, war letztendlich nicht so schwer. Jetzt hab ich also eine US-Telefonnummer: +1(413) 541 9264.

    Und doch ging es dann los. Gutes Wetter, gut gefrühstückt… obwohl ich nicht weiß, was die hier in die Baguettes reinmachen… aber mit viel Butter und Marmelade ging es dann ganz gut….

    Dann also los. Öffentlich gesehen, wo sie schießen. Etwas später einen Friedhof. Die hatten keinen erkennbaren Zusammenhang. Was mich hier verwundert, ist, dass die Landschaft kann bisher noch so trocken sein, aber die Flächen, die privat (oder auch die des Friedhofes) sind gewässert und gemäht… der Rasen muss wahrscheinlich schön aussehen. Vor dem Friedhof, hatte einer sein Auto an die Seite gestellt und reparierte gerade an seinem Rad. Den Reifen hatte es total zerlegt… da konnte ich leider nicht helfen. Einen Ersatzreifen habe ich ja, aber zu groß im Durchmesser und zu schmal in der Breite. Das war aber auch eine alte Karre. Es sah aus, als ob es da drinnen schonmal gebrannt hatte… manchmal sind die Autos hier schon echt alt… nicht nur vom Alter her…

    In Toskanet musste ich rechts abbiegen. Aber es war „ein Ort an einer Kreuzung“ und so gab es Geschäfte und ich hatte etwas gegessen. Dieses winzige Hamburgerlokal hatte auch einen Drive Inn, krass. Hauptsache keiner muss aus seinem Wagen raus… so sehen aber auch viele aus.

    In einem Bioladen kaufte ich mir eine Limonade (das ist hier keine Fanta, sondern eher ein Getränk wie man es zu Hause anmischt…. Der Liter für 4,65… aber gut. Ich brauchte was süßes. Ich besah mir das Schild, und da stand was drauf von Recycling und Rückgabe und 10ct. Bin ich also nochmal in den Laden rein und fragte, wie das funktioniert: Hat mich bissl an früher erinnert, als wir als Kinder Glasflaschen zum Altstoff gebracht haben: für die klar „weißen“ gab es immerhin 20Pfennige. Und hier: In Californien kann man die auch zum Altstoff bringen und bekommt dafür 10ct und in einigen anderen Bundesstaaten 5ct. Aber in Washington State nichts. Das hat sie bedauert. Ich sollte die Glasflaschen „einfach“ in den Müll werfen… Schade…

    Dann aber los. Die meisten Kilometer und Höhenmeter warteten noch auf mich… und es war eine Quälerei bis ich den Berg dann endlich geschafft hatte. Zwischendurch kam ein Wagen, der mehr Krach machte als die sowieso schon lauten Autos: der Grund: der Campinganhänger hatte ebenfalls einen Reifen verloren und fuhr auf der rechten Seite auf dem einen Rad nur auf der Felge. Das war laut und das Ding schief. Zum Glück passierte nichts weiter. Dann runter nach Republic mit der Hoffnung, dass der Campingplatz auch wirklich offen hat. Immerhin konnte ich das per Telefon schon rauskriegen, dass er zugänglich sein sollte, egal wann ich ankommen.

    Und das war er auch. Nach einem Platz gesucht… auf einem leeren Platz manchmal gar nicht so einfach. Ein Caravan stand noch da… der Besitzer kam dann auch noch rüber und wir sprachen über die Gangschaltungen, die wir an den Rädern haben. Er kam (mit seiner Frau) aus Neuseeland und hatte auch Pinion an seinem Rad… krass 😊.

    Er gab mir noch ein paar Tipps zu Routen (Northern Tier, welche ich wahrscheinlich auch tw. nutzen werde) und vor allem zur Adventure Cycling Association (adventurecycling.org)… einem Fahrradverein, der wohl sehr gut verschiedene Routen dokumentiert hat. Das wird es wahrscheinlich einfacher machen, verschiedene Dinge „unter einen Hut“ zu bekommen… z.B. Entfernungen, Höhenmeter und Campingplatze… ich werde sehen. Danke an Roger aus Neuseeland… James, der uns auch noch besuchte, war auch ein Camper (in einem Pickup Truck) netter Kerl… der von Westwashington wegzog, weil es ihm da zu liberal ist… er erzählte, was er heute tat… unter anderem: some shooting… das Schießen ist hier offensichtlich sehr normal…

  • 24.05.2025, ich muss erst noch in den Tritt kommen, Wendungen, ein wunderschöner Abend

    Heute habe ich viel weniger Kilometer gemacht, und das war eine wunderbare Entscheidung. Erstens weil ich viel entspannter war. Oben auf dem höchsten Pass des Washington State, dem Sherman Pass (5575ft, 1.657m nach meinem GPS), und er ist wirklich höher als der Washington Pass-immerhin 98ft, nach Schild, nach meinem GPS nicht). Wie dem auch sei. Ich machte einen Stopp und es hielt ein Sheriff. Wagen. Mit einer auf der Straße rasselnden Runterfahrklappe auf dem Hänger…

    So erzählten wir ein wenig in der Zeit, wo er auf Hilfe wartete. Sam war wirklich nett und erzählte mir, dass man auf staatlichem Grund immer (auch kostenfrei) campen dürfe, dass hier in der Gegend hauptsächlich Schwarzbären unterwegs sind und es nur 2 Grizzlys gäbe in einem riesigen Gebiet, die zwar aggressiv wären aber sehr unwahrscheinlich zu treffen. Und hier oben am Pass gäbe es keine Bären, weil das Wasser viel weiter unten erst „anfängt“. Es gibt dort oben keine Gewässer… und ja, er teilt erst jetzt an einen Suchtrupp auch für jeden Bärenspray aus. Warum? Oh, es wurde jemand vermisst, der jetzt leider tot ist. Bären? Nein, er hatte einen Unfall vor ein paar Wochen mit seinem Auto und war erfroren, weil er nicht zurückfand bzw. nicht zurückkam…

    Dann wurde sein Wagen repariert und er fuhr davon… netter Kerl…

    Dann kam ich zum Campingplatz, war etwas verwirrt, weil „Reservierung notwendig“ ist, und ich traf die Host (teilt die Plätze zu und schafft etwas Ordnung)… Ja, sie hätte noch zwei Plätze… Kosten 30 Dollar die Nacht… das war nach den 5 von letzter Nacht üppig. Es funktioniert hier doch bissl anders als auf vielen Plätzen, die ich von zu Hause kenne: egal wie groß Dein Zelt ist und Du ein Auto hast oder Caravan, Du bekommst auf manchen Plätzen einen ganzen Platz (hier: max. 10 Leute auf einem Platz). Aber die Plätze gehören eigentlich anderen, die aber umgezogen sind. Die könnten gefragt werden, ob ich auf deren Platz darf.

    Und dann: ja klar kann er den Platz haben. Kosten? Nein, keine Kosten. Er soll sich hinstellen. Sehr schön 😊

    Und dann kam eine der Damen rüber (es sind 3 Familen) und fragte, ob ich Abendessen haben wollte. Sie hätte etwas viel gemacht und es wäre schön, wenn es trotzdem gegessen würde. Es war ein wirklich schöner Abend mit viel Essen (Reis, Nudelsalat, Würstchen und Gemüse in Folie gebacken, Erdbeeren, Blaubeeren und „S’more“, das wird nicht mein Lieblingsgericht für Dessert, aber es war schön süß: Marschmallow grillen, und dann den gegrillten Marshmallow auf einen Vollkornkeks auf dem schon 2 Stück Schokolade sind und mit einem Vollkornkeks „zuklappen“-süße Geschichte… „S’moresteht dabei für „someone more“) für mich und vielen Gesprächen über alles mögliche… Unter anderem natürlich, warum ich die Reise mache… dann komm ich natürlich immer nochmal ins Grübeln… aber ja natürlich habe ich Antworten.

    Ein wunderbarer Abend… hier am Columbia River/ Roosvelt Lake nähe Kettle Falls…

    Da es hier keine Dusche gibt, bin ich kurz in den Fluss gestiegen. Nicht so kalt wie heute früh der kleine Creek, aber schon kühl… und was mir hier (auch auf den Campingplätzen) aufgefallen ist: alles hat eine Feuerschale oder mindestens einen Grill… selbst hier im Halb.Wald… und gefeuert wird hier auch wirklich viel… auf jeden Fall im Gegensatz zu zu Hause. Und jetzt muss ich schlafen… Gute Nacht.

  • 26.05.2025, ein guter Tag, eine angenehme Verzögerung, noch etwas Schwäche, letztendlich ein guter Abend

    Guten Morgen, ich bin auf dem Lake Thomas Campground. Ein netter Platz, direkt an einem See (Lake Thomas). Gestern konnte oder wollte ich nicht mehr schreiben, weil die Nachbarn so nett waren und mich zum Abendessen einluden. Und dann musste ich nochmal in den See „springen“… na ja, kurz mal eintauchen, um den Schweiß des Tages abzuspülen, denn eine Dusche oder Waschgelegenheiten gibt es hier nicht….

    Bevor ich gestern losfuhr, hatte ich meine Dinge zusammengesammelt und war bei den netten Nachbarn zum Frühstück eingeladen. Schon am Vorabend fragten mich die Kinder von Kendall und Roni und den anderen ob ich morgen zum Frühstück zum pancakes essen kommen wollte und ich sagte: „i would love it“. Und so hatten wir ein schönes Frühstück mit allem, was das Camperherz begehrt: heiße Schokolade, pancakes, Schinken/Käse.Teilchen, Tee, Reste von gestern… 😊 Ich bekam noch ein paar Instant.Haferflocken und Telefonnummern, und viele gute Wünsche für die Reise. Es war ein herzlicher Abschied, und ich habe mich sehr gefreut.

    Dann ging es (mit etwas Verzögerung) los… Mittag war ich in einem Ort, der Colville heißt und habe eine Pause an einem schönen Platz an einem Museum gemacht. Ein Museums.Mensch kam gleich raus und wollte, dass ich mich in sein Gästebuch eintrage, hab ich auch gemacht. Bissl telefoniert und dann ging es weiter. Ein kurzer Stopp an den Wasserfällen des Crystal Falls und gegen 17.30Uhr war ich an meinem Ort, wo  ich hinwolte. Die Nutzung bärensicherer Behälter ist Pflicht! Na super, wieder diese Viecher. Außerdem wurde vor Berglöwen gewarnt… ich also auf den Platz und fragte einen vom US.Forst, ob es denn Bärenboxen gäbe, denn dass ich vorhandene nutzen sollte, stand nicht da… nee, hier gibt es keine, aber am Lake Thomas… Ich dachte, das geht ja gut los… Am Lake Thomas, waren dann Boxen vorhanden. Da ich 31US$ für eine nacht auf einem Campingplatz recht üppig finde, ging ich zu anderen Campern (es waren nur sehr wenige da) und fragte, ob es einen Platzwart oder so etwas gäbe: ja, unten am anderen Platz… na da kam ich ja gerade her… und dann kam mir der Gedanke, ich könnte fragen, ob die was dagegen haben, wenn ich mich mit auf ihren Platz stelle und etwas zum Preis dazugebe… das erste bejahten sie, das zweite lehnten sie ab… angenehm. Danke.

    Dann ging ich den Platz anschauen und wo die nächste Bärenbox ist. Das war wieder ein Nachbarplatz: ich fragte, ob ich diese Box mit nutzen könne und so kamen wir ins Gespräch. Wohin, warum usw… und schwuppdiwupp war ich zum Abendessen eingeladen… und so entwickeln sich die Dinge sehr angenehm. Und ich lerne mit den Menschen besser ins Gespräch zu kommen. Das fällt mir bei solchen Abenteuern nicht immer leicht. Die Nachbarn sind nur eine Nacht hier, weil heute Memorialday ist… wo an alle Gefallenen aus den vergangenen Kriegen gedacht wird. Und ich hörte, dass ich mir mit den Bären nicht zu viele Sorgen machen sollte, die Sicherheits.bestimmungen einhalten und ruhig schlafen…

    Ich stellte fest, dass die Amerikaner gern Feuer machen. Und ja, das wäre einer der Gründe fürs Camping: Feuer und Grillgut essen… Grillgut: in diesem Falle Burgerbuns, Grillgemüse, süß.scharfer Senf, Würstchen… und Mohrrüben… Angenehm. Die Marshmallows ließ ich aber heute aus 😊. Wir unterhielten uns über dies und das. Und dass hier gern Rasen gemäht wird. Die Unterschiede zwischen Texas und Massachusetts (die Freundin des Nachbarn kommt von dort und er aus Texas) und sie erzählten mir, dass die Menschen hier in Washington State sehr freundlich sind und sie hier gern lebten… in Spolkane… wie die Familie von gestern… Natürlich ging das Gespräch auch ums Radeln und sportliche Aktivitäten…

    So, jetzt Zeltabbauen, frühstücken, losfahren… heute ist die Strecke sehr flach und ich will 100km machen… bis später…

  • 27.05.2025, gestern war ein angenehmer Radeltag, Hoffnung auf Bärenboxen, wieder einmal Hamburger…😊

    Guten Morgen, gestern nach dem Aufstehen hatten wir: Adrianne, Neville und Nala noch ein nettes Frühstück zusammen und kamen auf die Frage meiner Reise zurück und wo sie hingeht und falls ich nochmal hier oben vorbeikommen würde, dann… ja, und das fand ich sehr toll, lud Adrianne mich in Ihr Haus ein und wir könnten alle zusammen in den Glacier Nationalpark gehen… ob es dieses Jahr wird? Wollen wir uns was ausmachen für in zwei Jahren? Ja, das könnten wir andenken… und so haben wir eine lose Vereinbarung für einen gemeinsamen Besuch des Triple Divide Peak. Das freut mich ungemein, denn sehen würde ich diesen Punkt schon gern. Und werde ich offensichtlich auch (noch).

    Dann ging die Reise los und erstmal etwas bergab. Und dann fast immer recht eben. Mit dem bissl Wind von vorn konnte ich leben, auch wenn wir Radler den niemals mögen. Eine Mittagspause an einem Camp für Bibelfreunde am Pend Oreille River war sehr schön (ohne Bibelfreunde, das Camp war leer) und dann bis Nach Newport. Also kurz davor. Es war wieder so ein Campingplatz des US.Forstverwaltung. Und der Campingplatzmanager sagte mir, ich können gucken, ob ich bei jemandem mein Zelt mit auf den Platz stellen könne, ansonsten zahlen oder in die Berge, da gäbe es wohl noch einen kostenfreien Platz (ohne Bärenboxen… oh Mann). Und dabei habe ich seit gestern noch das Thema Berglöwe, vor denen Sie hier auf den Plätzen warnen. Da meinten aber die netten Nachbarn von gestern, dass es sehr sehr unwahrscheinlich ist die zu treffen.

    Ich also über den Platz, es gab nur 3 belegte Plätze. Dann nochmal rum und mir ein Herz gefasst. Und ich fragte die, die mit einem Zelt hier sind. Ich erklärte mein Anliegen: 1.) dass es mir wohler ist, wenn ich in der Nähe anderer Menschen bin und zweitens, dass ich was zum Preis dazugeben könnte. Die Frau war etwas skeptisch. Ich erklärte wohin und warum und dann taute sie etwas auf und der Mann war gleich dabei. Das Ergebnis war: ich baute mein Zelt an deren „Einfahrt“ auf und hatte mit Ihnen einen netten erzählerischen Abend. Ich bekam Hamburger mit allerlei Dingen drauf (hab ich aber selber zubereitet) und es war toll. Wir unterhielten uns über nicht ganz so unpolitische Dinge… und wir waren uns einig, dass wir in dieser Welt nur zusammen gut leben können und nicht jeder abgeschirmt vom anderen. Dann musste ich aber nochmal ins Wasser. Es wurde schon dunkel… verdammt… also Beeilung. Die Plätze des Forstministeriums sind sehr schön, aber eben ohne Dusche. Und hin und wieder mag ich schon duschen. Ich überlege, wo ich die nächste feste Unterkunft nehmen kann. Heute geht es über Newport nach Coeur d’Alene… wieder rund 100 km aber eher flach. Flach finde ich gut 😊

  • 28.05.2025, Abschied von Jolene und Matt, Radeln am Fluss, Abends feste Unterkunft

    es war gestern ein schöner Tag zum Radeln. Ich will mich noch etwas dazu bringen, früher loszukommen, damit es dann abends raus etwas entspannter wird… und doch genieße ich die Zeit mit den „fremden“ Menschen.

    Als ich Jolene and Matt erklärte, dass ich bis jetzt nur freundliche Menschen getroffen habe… gut ein paar ganz kleine Ausnahmen… waren sie verwundert… nein… positiv überrascht. Einige Dinge machen Ihnen Sorgen, was die Reputation Ihres Landes angeht.

    Ich habe mich sehr gefreut, dass ich ihrem Platz mit sein durfte… so war ich entsprechend einer der Regeln: mit jemandem…

    Auf dem Weg nach Couer d’Alene, kurz auch CDA genannt, habe ich bei einem Campingplatz angerufen und auf die Mailbox gesprochen-mit der Frage, ob ich kommen könne, bekam aber keine Rückantwort… und so habe ich überlegt, was ich tun kann… und ich habe mich dafür entschieden, eine feste Unterkunft zu haben. Ich wollte (nach einer knappen Woche) mal wieder richtig duschen. Auch das Waschen von Wäsche kam mir vorteilhaft vor. Gestern habe ich geduscht-sehr angenehm, auch wenn ich die letzten Tage zumindest in irgendein Wasser gestiegen war) und die Wäsche habe ich gerade gewaschen… ist schon erstaunlich vor welche Herausforderungen framan so gestellt werden kann. Hier in der Unterkunft gibt es eine Waschmaschine, die mit Münzen zu bestücken ist: mit Quarterdollars…. für 3 Dollar kommen da ein ganz paar Münzen zusammen… gut habe ich an der Rezeption tauschen können. Dann: Temperraturangabe: tja, wasche ich mit hot, warm oder cold… hot schied schonmal aus… aber was ist 40°C? Buntwäsche? Könnte auch 60°C sein… und ich wollte schon, dass meine Wollsachen wiederverwendet werden können. Ich also zur Rezeption. Da gab es aber auch nur die Info „cold“ würde sie waschen, weil sie alles mit „cold“ wäscht… ok: ich habe mich für Delicates and Knits entschieden. es trocknet gerade und sieht noch ok aus. Ein paar Sachen habe ich in den Trockner getan. Das ist bissl irre: es ist hier so warm, und Du benutzt einen Trockner. Aber alles im Zimmer aufhängen kann ich auch nicht, leider. Strippe hätte ich, aber halten hier die ganzen Haken und was hier so hängt? Das kommt mir bissl vor wie das, was mir gestern nochmal aufgefallen ist. z.B. bei den Autos: es sind so viele alte, laute und rußende Autos unterwegs. Und manchmal bis oft sieht deren Zustand „nicht TÜV.gerecht“ aus. Dafür sind sie groß…. sehr viele Menschen fahren hier PickUpTrucks. Die kleinen SUV’s bei uns dagegen kommen mir manchmal lächerlich klein vor. Die weiten Entfernungen machen sicher ein Auto notwendig. Aber hier scheint jeder seinen eigenen LKW haben zu wollen oder zu brauchen. Manche sagen: wollen…. andere sagen, sie transportieren damit alles… und wenn ich die Wohnwagen sehe, die oft an so einem PickUp dranhängen, dann ist mir klar, warum das so zugkräftige Maschinen sein müssen… „unsere“ Wohnwagen kommen mir da regelrecht klein vor.

    Das Radeln entlang des Flusses war sehr angenehm. Bis auf die vielen Autos. Aber es ist ein offizielle Radweg. Und es sieht aus wie ein großer dazu, denn auf der „10“ fahre ich schon eine Weile.

    Gestern kam ich auch in einen neuen Staat. Derzeit befinde ich mich in Idaho. Es gibt hier den ersten richtigen Radweg, den ich seit 2 Wochen gesehen habe. und damit meine ich nicht einen von der Straße abgetrennten, sondern einen eigenen Weg… gut, neben bzw. zwischen zwei anderen Straßen, aber immerhin.

    Hier in CDA habe ich gestern eine Bank mit Drive Inn gesehen…. tststs. und dieser Ort soll einen der schönsten Golfplätze der USA haben… mal gucken, wie ich das bewerte, falls ich ihn finde…

    vorhin beim Frühstück war ich nicht überrascht, dass alles auf Pappgeschirr und mit Kunststoffbesteck zu genießen ist… es gibt eine PanCake.Maschine und O.Saft (angenehm). Wie das mit den Patties und der Mikrowelle zu verstehen ist, hab ich gefragt. Und auch, ob es Brot gäbe und vielleicht Marmelade und Obst? Ja, das hätten sie aber erst wenn die Saison anfängt und die Preise für die Zimmer steigen würden, dann gäbe es wieder richtiges Frühstück. Allerdings fand ich das in der Mikrowelle Käse beinhaltende und mit einem Pattie von mir gefüllte Omelett nur bedingt essbar… an ein paar Dinge muss ich mich noch gewöhnen. Und doch sind es Kalorien, die nötig sind. Ich hoffe, dass die mehreren Pappbecher O.Saft den Vitaminverlust etwas ausgleichen.

    Wegen der Kalorien war ich gerstern auch Essen. ich wählte Chinesisch. Kohlenhydrate und Eiweiß kamen mir sinnvoll vor. Und ich genieße das „Rumgammeln“ und bissl Mucke auf den Ohren… Musik höre ich hier beim Radeln fast gar nicht. Einseits wegen der Wachsamkeit, die bzgl. der Naturparks angeraten ist. Andererseits wegen der Autos und fehlenden Radstreifen. Die Autos höre ich in der Regel kommen. Bis vorgestern auch so, dass wenn auf einmal ein kurz lauteres Brummen da war, ich mir sicher sein konnte, dass sie auf die andere Straßenseite zum Überholen fahren. Es sind hier oft so kleine Vertiefungen in der Staße (Mitte und Ränder), so dass es ein Geräusch gibt, wenn framan drüberfährt. Im Prinzip wie die Schildkröten bei uns. Und damit ich es besser höre, fahre ich fast immer ohne Kopfhörer.

    Derzeit ist das Wetter recht warm und trocken… wenn ich genug Wasser mithabe (was derzeit der Fall ist), dann geht es ganz gut… Auch wenn ich noch nicht ganz im Radeln drin bin. Aber ich denke, dass sich das bald geben wird…

  • 30.05.2025, ShoshonePark, Downhill.Radverleih, Gravelweg, heiße Dusche

    aus 08.30Uhr wurde 08.40Uhr-aber das geht wohl in Ordnung, denke ich. Immerhin sollte der Herr des Platzes erst 09.00Uhr auftauchen… frühestens 08.50Uhr… also schnell noch die Flaschen gefüllt und ab. Bis zum Picnic Area Shoshone Park…. richtig essen, Zelt trocknen, denn die letzte Nacht war zwar ohne Regen, nur am Bach ist es halt immer bissl feuch, und das ist am Zelt merkbar. Dann ging es weiter, der nächste Berg wollte erklommen werden und so ging es langsam bergauf. Schöne Gegend. Wohl wieder so ein RailToTrail.Weg (also eine alte Bahnstrecke, die zu einem Radweg umfunktioniert wurde). Nicht so schön glatt wie meistens bei uns, aber zumindest autofrei… oben angekommen… eine riesige Fahrradausleihstation…. „und ja, wir vermieten Räder. Nein, weißt Du, wir Amerikaner wollen nicht so viel Anstrengung, wir fahren lieber nur bergab“… ja, auch eine Einstellung. Das trifft sicher nicht für alle zu, aber dann doch wohl für viele… tststs… Das ist also der Lookout Pass. Ein Skigebiet hier. Von Skandinaviern ins Leben gerufen und wohl seit knapp 100 Jahren „in Betrieb“. Und es ist die Grenze zwischen den Bundesstaaten Idaho und Montana. Dass hier die erste Zeitzone von mir geschafft wurde, habe ich aber erst gemerkt, als mein GPS was anderes angezeigt hat als meine Uhr. und dann dachte ich, ok, hier ist also die erste Zeitverschiebung… das brachte mich mit meiner geplanten Ankunftszeit in St Regis etwas in Eile, aber ja… musste ich halt bissl schneller radeln. Das war gar nicht so einfach, auch nicht bergab, denn der Weg war recht steinig. Noch keine Schotterpiste aber viel Splitt und Gravelzeugs und dadurch auch sehr staubig. Dann bin ich für die letzten Kilometer doch nochmal auf die Autobahn gefahren, weil das einfach schneller geht. Und der Unterschied zwischen diesen „offroad“.Wegen und einer Straße ist schon mindestens 5km/h (würde ich schätzen)…

    Der Platz in St Regis war recht angenehm…. nah an der Autobahn (was die Leute hier nicht so sehr zu stören scheint) aber sehr nett. Es gab eine heiße Dusche (sehr angenehm) und einen schönen Platz für mich. Heute machte ich mir zum Abendessen (nach Limo, Snickers, Chips und Keksen) Nudeln. erst Zwiebeln anbraten, dann die Nudeln dazu (ich hatte ganz dünne Spagetti) und dann noch Tomaten rein und Käse dran…. war gut. Besser als meine ersten Nudeln, die nur mit Zwiebeln und Butter waren….

    Bären gäbe es hier nicht, erzählte mir der Platzwart. Also keine Sorge. Wasser käme aus einer Quelle und wird nicht „verarbeitet“. Das schmeckte tatsächlich recht gut.

    Hier auf dem Platz ist mir (nochmal) aufgefallen, dass die Leute hier so riesige Wohnwagen und Wohnmobile… was sag ich, Wohn.Busse, fahren. Das finde ich hier immer wieder erstaunlich. Und es reicht nicht, dass die Fahrzeuge so groß sind. Es gibt dann immer noch Erweiterungsmöglichkeiten an den Seiten, da wird dann wie eine „Teleskopseite“ ein Stück rausgefahren. schon krass. Und dann wird so ein Wohn.Bus von 2 Menschen bewohnt. Manchmal hängt noch ein Auto hinten dran. Die Leute müssen ja mobil sein. Auf der Autobahn sieht das komisch aus, wenn so ein Riesenfahrzeug mit einem Auto hintendran an einem vorbeirollt…

  • 01.+02.06.2025, Missoula-schöner Ort und interessante Begegungen

    Mein Host, Ethel, ist sehr nett… und außergewöhnlich, etwas in die Jahre gekommen (über 80) und fährt seit der Rente wohl Rad und größere Touren. So habe ich es jedenfalls verstanden… ich wurde herzlich aufgenommen und habe (m)ein Zimmer zugewiesen bekommen. Essen können sie nicht machen „ich bin nicht mehr so fit und seitdem ich mir die Hand gebrochen habe…“ ich finde es ja schon großartig, dass ich hier 3 Nächte sein darf… Ich hätte auch im Garten mein Zelt gern aufgeschlagen… gut…. wir haben am ersten Abend geschwatzt und dann ging nichts mehr… Bett… 🙂

    Gestern habe ich „meine eigenen Sachen“ gemacht: nett im Garten auf der Terrasse frühstücken, bissl Tagebuch schreiben, mit meinen Kindern telefonieren, meinen Gedanken nachhängen, bissl blog schreiben, Einkaufen…

    heute habe ich etwas Wäsche gewaschen und bin dann in die Stadt gefahren. Mein Ziel war unter anderem die Adventure Cycling Association (für die USA also ein Muss: www.adventurecycling.org). So eine Art non profit organization für Fahrradfahrende…. Und da meine Ahnung zu den Strecken, Verhaltensweisen u.ä. beschränkt sind, habe ich den Rat von Roger, den ich ja vor einigen Tagen traf, berücksichtigt und bin dort einfach mal hingefahren. Ok, Matt hatte heute seinen ersten Tag dort… wir hatten alle mal erste Tage… ja, und als dann Joeff dazukam, der offensichtlich schon längere Zeit unterwegs und dort in der „Firma“ war, bekam ich auch die Infos, die ich gern wollte. Ich habe eine Strecken.Idee. Im Yellowstone NP werde ich die Frage am Eingang nach „no turn away campgrounds“ stellen. Das sind wohl ein paar Campingplätze, die einen als Radfahrer nicht zurückweisen, egal wie voll sie sind. Ich werde sehen, wie es sich gestaltet. So in einer Woche werde ich ja da sein. Und ich wurde gefragt, ob der Caravanwahn der US.Leute bei uns zu Hause auch so ausgeprägt ist. Und ich sagte, ja, ich denke schon, nur dass die Wagen kleiner sind…

    Dann lernte ich Carsten kennen. Aus Mageburg auf dem Weg von der Ost- zur Westküste. Wir unterhielten uns und gingen noch gemeinsam etwas zum Abendessen. Er empfahl mir eine Übernachtung in Jackson… und ich hörte von ihm den Spruch (hat er von Pace, den er beim Appalachian Trail getroffen hat-und Pace ist natürlich nicht sein richtiger Name, sondern dort geben sich die Wanderer wohl für die Zeit des Appalachian Trails Namen, die sie nur dort benutzen):

    „You pack for your fears“

    ja, und das kann ich wohl so auch bestätigen. Das betrifft in meinem Fall sicherlich die Fragen: Hab ich genug Strom für meine Geräte? und: habe ich genug Anziehsachen?

    Mit Ethel und ihrem Sohn, der gerade zu Besuch ist, haben wir noch etwas erzählt und uns über die Dinge, die so vorgehen, unterhalten. Es gibt sie, die anderen. Und ich traf eine Menge davon… wahrscheinlich, weil es so eine bestimmte spezielle Sorte von Menschen ist, die Fremde zu sich lassen und zu Fremden gehen… das war sehr angenehm zu hören.

    Das was ich von der Stadt gesehen habe, finde ich sehr schön. Diese recht breiten Straßen mit den Baumreihen links und rechts und den netten Vorgärten und dann die Einfamilienhäuser… gut alles kann ich nicht verstehen: hier wird alles für den englsichen Rasen gemacht, was nur geht… gefühlt überall… aber schön sieht es aus…

  • 04.06.2025, ein wunderbares Frühstück und eine gute Radfahrt, doch nicht alleine

    So früh wie ich wollte, kam ich dann doch nicht los. Und ich hatte einen langen Tag vor mir. Über 100km und über 1.000hm. Aber ja, dafür gab es ein sehr gutes Frühstück mit schwarzem Tee (natürlich mit Milch), gebratenen Eiern, gebratenem Bacon vom mule deer (von Randy selber erlegt und hergestellt), was ein ordentlicher Hirsch ist. Dazu gab es Toast und Bagels sowie Butter und Honig von den eigenen Bienen von Randy.

    Wir machten ein Bild und besprachen, wo ich übernachten können und es gab nochmal das Thema Bären (mach Dir keine Sorgen, da wo Du bist, werden viele Menschen sein…. Und der will nichts von Dir und wenn Du nichts hast, was gut riecht, dann passiert nichts. Ich hab dem Hund Mousse noch ein paar Mal ein Holz zum ansabbern hingeworfen und dann ging es auch schon los.

    In Hamilton hatte ich dann leider einen Platten. So ein M… aber gut: alles ab, Rad umdrehen, Rad raus, Reifen ab… Momente mal… wieso ist das Ventil so locker… verdammt, das wollte ich doch heute noch festdrehen, wenn ich an die Zange komme (unten in der Zelt.Fahrrad.Tasche). Das hatte ich heute morgen total vergessen. So eine Peinlichkeit. Mir schwante was. Und ja genauso war es. Kein Loch, nur ein loses Ventil. Also alles retour und weiter zur Tankstelle. Das Benzin für meinen Kocher war fast alle. Mal gucken, wie es diesmal geht. Aber es war supereasy: Kreditkarte rein, Geheimzahl und tanken: ein knapper Liter. 0,72 Dollar. Hat sehr gut geklappt. Dann noch im Geschäft Old fashioned Donouts, Brot und Obst besorgt. Und weiter ging es. Die Landschaft sieht schon sehr cool aus. Das viele Wässern aller Wiesen verstehe ich zwar immer noch nicht, aber wie Randy sagte: die Wiese ist den Amerikanern SEHR wichtig.

    Ich kam an Stellen vorbei wo Clark und Lewis waren und sah den imposanten Trapper Peak mit 10.157ft Höhe (3.081m). Sah cool aus.

    Bissl machte mir der Verlauf meiner Strecke Gedanken. Der „Berg“ kam erst zum Schluss. Das hab ich eigentlich nicht so gerne. Und es zog sich dann auch hin. Bis zum Chief Joseph Pass mit 2.214m war es eine ganz schöne Plackerei. Ich bin dann letztendlich immer sehr froh, wenn ich so etwas geschafft habe. So auch heute. Die letzten 15 bis 20km mit 4 bis 5% Steigung schaffen mich (immer) ganz schön. Bananen, Äpfel und Wasser brachten meinen Körper dazu es zu schaffen…

    Oben (Chief Joseph Pass-2.218m) war es ganz schön kalt mit 10°C… also Wolljacke an und Windjacke und im „Sauseschritt“ zum Campingplatz… Es war mir immernoch kalt auf dem Rad… nur die „paar“ Minuten würde ich schon überstehen. Die Landschaft beeindruckt mich schon hier oben. Ich sah ein paar vereinzelte White tailed deers und irgendwelche Horndinger… das erzählte mir Tom. Und das kam so:

    Entgegen der Auffassung von heute morgen gab es gar keine Camper am Straßenrand oder in sichtbarer Nähe zur Straße. Alles war leer. Und man hätte sich auch gar nicht hinstellen können… viel zu naß… für mich war klar: ich fahr bis zum Campingplatz. Ich überlegte auch bis Wisdom zu fahren, nur will ich mir das Big Hole Battlefield anschauen… und das ist hier gleich in der Nähe. Auch eine Schlacht zwischen „Indianern“ und Amerikanern.

    Also abbiegen zum Campingplatz. Na toll, keiner da… überhaupt keiner…. Ach doch da hinten… ein riesiger Campinganhänger… ok, ich klopfe…. Und ja, was kann ich sagen… Tom machte auf, nach einigen Fragen wurde ich von seiner Frau Diane reingebeten…. Zu den Fragen und Antworten nach dem Woher und Wohin usw. gab es Tee, Obst, Kekse, Hühnchen und Nussriegel… angenehmer Abend. Diane und Tom sind Rentner und reisen nun umher. Sie ursprünglich auch England, er aus den USA. Dann in New York State und nun in der Nähe von Kalispel (Glacier Park)… und er ist auch leidenschaftlicher Jäger und Fischer und versicherte mit, dass es hier keine Bären gibt. Und den Namen der Berg.viecher habe ich leider vergessen… Ja, und dann baute ich mein Zelt in der Nähe ihres Wohnwagens auf, und so bin ich doch nicht allein. Da bin ich froh. Mein Essen hab ich allerdings in die einzige Bärenbox getan, die es hier gibt… nur eine… tststs… und sie warnen ja auch hier vor den Bären. Und offensichtlich sind nicht alle Campingplätze des US Department of forest mit 31 Dollar ausgewiesen. Hier: 15…Es war heute sehr anstrengend und doch war es auch sehr schön. Bissl Rückenwind hin und wieder und Sonne. Auch wenn es ab so 2.000m ziemlich kühl ist. Dann die netten Leute heute morgen mit Frühstück und die netten Leute heute Abend… gelungener Tag. Und nun versuche ich ruhig zu schlafen…