Kategorie: Sabbatical.Tage.Buch

hier sind meine Tagebucheinträge im Laufe des Sabbatical eingetragen bzw. sind einzutragen

  • 09.05.2025, abends, update

    ich bin einfach etwas durch die Stadt geradelt. Sehr schöne Stadt. Scheint lebenswert. Besonders hat mich das viele Gründ am Inner Vancouver Harboir beeindruckt. Viele Grünflächen… auch auf den Dächern vieler Häuser. Und so gehört die Stadt wohl mit zu den lebenswertesten der Welt… Und teuer ist es wohl auch… und das konnte ich bei meinem ersten Einkauf sehr gut erleben. Vielleicht ist es aber auch so, dass es einfach bei uns zu Hause so günstig ist… Wie dem auch sei. Mein Einkauf von etwas Brot und Käse sowie Marmelade und Milch brachte stolze 56Canadische Dollar an der Kasse zur Zahlung. Alle Preise sind in netto. Dazu kommen lokale Steuern und eine nationale Steuer (GST-goods and services tax)… auf meinem Kassenzettel war nur die GST ausgewiesen, woraus ich schließe, dass zumindest bei Nahrungsmitteln nur diese hier greift… mit gut einem Dollar war das aber nichts so enorm…. Der Umrechnungskurs ist heute 1:1,57… soll doch jeder selber rechnen 🙂

    Auf jeden Fall gefällt mir die Mischung aus Moderne und „Ländlichkeit“ und vielem Grün sehr gut… von dem Teil der Stadt, den ich gesehen habe.

  • 10.05.2025-durch die Stadt, auf der Suche nach Material

    nach einem Frühstük, was mich sehr an die Radel.Zeit mit meinem Patenkind Lukas am Hadrian’s Wall in England/ Schottland vor knapp 2 Jahren erinnert hat: Toast, Butter, Tee mit Milch, Marmelade (orange) und Cheddar.Käse, habe ich mich mit einem „Mitbewohner“ der Unterkunft unterhalten. Gregory ist Franzose, 28Jahre alt, Koch und derzeit in seinem 6 oder 7 Land unterwegs, um seiner Berufung oder auch nur seinem Beruf nachzugehen. Das war ganz interessant. Er empfahl auf jeden Fall Japan zu besuchen. Vorher habe ich noch mit meinem Sohn, meinen Eltern und… telefoniert. Diese sozialen Medien sind schon eine gute Sache… Und Daten.Volumen ist ja über viele Apps buchbar… so auch durch mich…

    Noch eine Verlängerung für das Zimmer ausgemacht… war viel billiger als über die App, die ich genutzt habe….

    Am frühen Nachmittag fuhr ich dann los. Ich musste noch bissl was besorgen: Flicken für meine linke hintere Radtasche. Der Flug… oder besser gesagt: wahrscheinlich die Behandlung durch das Gepäck.Personal ist der Tasche nicht so gut bekommen. 2 Löcher sind das Ergebnis. Und die Frage des Bärensprays war noch offen und ob ich noch etwas brauche…. gestern hatte ich schon geguckt… nachdem ich in 2 Wanderläden nicht fündig wurde (man hat mir Haushaltsläden empfohlen) hatte ich dann noch den Einfall bei google nachzufragen, wer Ortlieb verkauft… und siehe da, das waren eine ganze Menge. Allerdings hatte meine Recherche bei denen gestern Abend noch ergeben, dass das mir bekannte Reparaturkit wahrscheinlich nicht mehr verfügbar ist…. egal…. Versuch macht kluch…

    Erster Radladen: Fehlanzeige… aber sehr freundlich… Einschicken (zu Ortlieb) und dann: Empfehlung für ein Tauchgeschäft mit Reparaturservice… 5km…

    Tauchgeschäft: Fehlanzeige…. aber sehr freundlich… Empfehlung für ein Wandergeschäft… (5km… und siehe da, das war nur ein paar Meter vom ersten Laden entfernt)… bevor ich losfuhr, aber noch in 2 Nachbargeschäften des Tauchladens (2 Fahrradläden) nachgefragt: Fehlanzeige…. aber sehr freundlich… Einschicken (zu Ortlieb) oder so Stoffaufkleber besorgen… GEARkit…. online bestellen? aber wohin… und übermorgen will ich los… das ist zwar besser als die Tasche zu Ortlieb zu schicken… aber das dauert schon bei uns 2 Wochen…

    Auf zum MEC (Mountain Equipment Company): das war erfolgreich… gut der Verkäufer hatte etwas am Auge… und das meine ich ernst… gut informiert war er, aber der sieht den Bären nicht kommen (er ist/war sehr kurzsichtig)…. Ausbeute: 2 Flaschen Bärenspray, 1 Pfeife (120dB… was da die Immissionsschutzbehörde wohl zu sagen hätte…tststs) und eine Tröte (mit Gas… so ne Art Fanhorn) und das GEARkit…. nach 130Dollar (gut 80€) fuhr ich heim… noch bissl Geld holen für das Bezahlen des Zimmers (ich hatte noch nie Geld per email überwiesen und habe es auch nicht vor… ok, kann es mir derzeit nicht vorstellen) wieder retour… meine Güte… mir war ja der Cannabis.Duft schon ein paar Mal aufgefallen. Aber heute Abend noch mehr…. an ganz paar Ecken…

    Und gerade habe ich noch meine Tour zu Friedrich geplant…. das GPS muss „gefüttert“ werden und mit der Karte die ich habe… 1:2.000.000… ist nicht alles zu erkennen… mapy sagt: 6.248km in 416:26h und 18.925 Höhenmetern… puhhhh… und das bis zum 5.August… so mein Ziel… gute Nacht

  • 11.05.2025-ein Bären.Info.Tag und viel Sonnenschein

    ich habe echt Schiss vor den Bären.Viechern…. der gute Mann gestern im Geschäft sagte mir, dass alles gut gehen werden, und ich brauchen keine Bedenken haben. Ich bin gut vorbereitet/ ausgerüstet… und was steht auf der Seite der Nationalparkverwaltung Canadas: „Your chosen activity is a dangerous one in bear country.“ Super. Ich hab grusel mich und dann heißt es, dass Radfahren gefährlich ist. Da ist mir unser Wolfs.Erwartungs.Land lieber als bear.country…. und hier gibt es den ganzen Text. link

    Na gut, jetzt habe ich eine Idee. Ich habe 2 Flaschen Bären.Spray und werde versuchen, den ganzen Tag zu singen… das über ca. 2.000km… eieiei…

    Aber meine Tasche ist jetzt (hoffentlich) wieder dicht… ich habe die Flicken drauf gemacht. ein bissl Wäsche ist getrocknet. Technik funktioniert weitestgehen. GPS auch… dann kann ich jetzt los…. und der sonnige Tag heute war sehr schön zum durch die Stadt Radeln.

  • 12.05.2025 es geht mit der Radreise los, die USA werden sichtbar, nach Stress kommt Schlaf

    endlich komme ich los. Es war zwar schon spät, so gegen 11.30Uhr, aber nützt ja nixx… angenehmes Wetter und immer nach Süden….

    Die Grenze rückt näher. Ich war etwas aufgeregt. Was würde mich erwarten. Darf ich durch? Muss ich zurück und meinen Plan B verfolgen? Dieser Plan B wäre eigentlich Plan C: „Plan Canada“.

    Ich kam zum Grenzposten und er fragte:

    mit dem Rad?-Ja

    wo wohnen Sie?-Deutschland

    Wo wollen sie hin?-meinen Sohn besuchen

    Wie lange bleiben Sie?-maximal bis Februar

    Wievie Geld haben Sie zum leben-soundsoviel

    Und ich bekam einen orangenen Zettel, da stand „bike“ drauf und die Anweisung, dass ich ins office gehen müsse. Dort angekommen, fragte ich den Einlass.Grenzer, der meinen orangenen Zettel sehen wollte, ob ich meine Lenkertasche mitnehmen könne, aber es wäre Bärenspray drin, ob das erlaubt sei. „You just need your wallett and your passport“ war seine Antwort. Ich also das Rad direkt vor dem Einlass angeschlossen und rein. Line B sagte er mir…. also Reihe B. Es war sehr leer, sehr übersichtlich und es ging, ich sag mal, sehr gewissenhaft gründlich voran…technisch konnten die jedenfalls alle tun. Ich stellte mich schon auf eine längere Befragung ein. Vor mir eine Person musste diverse Male zu seinen beiden Grenzern, die wohl alles mögliche fragten. Nachdem ich dort so gegen 17.30Uhr angekommen war, war ich dann ca. 18.15Uhr an der Reihe. Wieder die Fragen nach dem Wohin und Warum…. Fingerabdrücke nehmen, Bild machen… wie schön einfach ist es doch bei uns zu Hause von einem Land in das nächste… so ganz ohne Kontrollen. Aber gut, das Land ist groß und so oft sollte es nicht passieren. Dann bekam ich einen Zettel, den ich mitführen solle. Auf dem steht „Nov 11 2025″…. das zeigte er mir nochmal explizit und meinte, dass ich bis dahin bleiben dürfe. Ich fragte nach einer Verlängerung oder ob es was ausmache, wenn ich nach Canada aus und wieder einreiste. Und er: da müssen sie den Grenzbeamten dann fragen, ob er das verlängert. Und das Visum für 10 Jahre? Nein, ich dürfe jetzt erstmal 6 Monate….hmmmm…

    Ich las an einem Schild, dass zum Schutz der USamerikanischen Landwirtschaft unter anderem Obst und Gemüse anzumelden sei. Keine Ahnung, ob die einen nachher rausziehen und gucken, ob man alles richtig gemacht hat. Hab ich also gesagt, dass ich 3 Zwiebeln, 2 Bananen und 4 Mohrrüben (darf man noch Mohrrüben sagen???) und 2 Käsebrote in der Tasche habe, sagt der Grenzer, da muss er mal den Landwirtschaftsgrenzer fragen und rannte los, den zu suchen… na ja rannte ist jetzt übertrieben aber mit energischer Ruhe machte er sich auf den Weg. Nach ein paar Minuten kam er auch mit dem wieder (der hatte einber asiatischen Familie erst ein paar Päckchen abgenommen-ich nehme an Fleisch)… dann haben sie etwas gefachsimpelt und überlegt… ich sagte noch, dass es mein Abendessen sei… ja ok, ich dürfe es mit über die Grenze nehmen…. zum Glück…

    Meinen orangenen Zettel bekam ich zurück. Er war gestempelt. Ab zu Kasse, 6 Dollar bezahlt und dann konnte ich wieder raus. Dann war es 18.40Uhr so. Also eine gute Stunde…Gut, dass es dort nicht voll war.

    Dann saß ich noch etwas in der Sonne und habe versucht, mein Datenvolumen für die USA zu bekommen. Solange ich noch canadisches Internet hatte, sollte ich das machen- Ohne Internet, sieht man echt alt aus. Alles geht übers Telefon. Nach so 30min kam ein Grenzer  und fragte, was ich mache-Internet… und ich verstand seine Äußerungen so, dass ich hier nciht so sitzenbleiben können in der Nähe der Grenze und es im nächsten Orrt viel besser wäre (also das Internet). Ok, ich also los… und dachte, das canadische Internet wird wohl gehen…. ich konnte aber schon hier an der Grenze die esim nicht aktivieren bzw muss irgendwas schief gelaufen sein. Sehr ärgerlich…. vor allem, weil ich gleich eine „größere“ genommen hatte. In dem Ort wurde es aber nicht besser. Ich also noch geguckt, wo der nächste Schlaffplatz wäre. Und noch eine esim eines anderen Anbiertes runtergeladen. Die ging wenigstens. Also beim nächsten Mal: erst eine esim mit wenig Guthaben nehmen, gucken ob es geht und dann aufladen.

    Es wurde darüber langsam spät. Dann aber los. Der nächste Schlafplatz (Camping) war vielleicht 10km weg…. ich musste mich beeilen.

    An einem Trailerpark kam ich vorbei. Könne ich hier ein kleines Stück Wiese nutzen? Ich gefragt. Die Antwort war, ich solle den Manager fragen. Wo der wäre? Dort und dort. Ich hin. Nein, ich bin nicht der Manager, der wohnt nebenan…. aber da war keiner… da ich nicht gute Dinge gehört hatte über das betreten fremden Grundes… bin ich dann weiter gefahren…. und das gleiche „Spiel“ gab es dann nochmal… dann an dem Platz angekommen, wo ich hinwollte. War aber auch nur ein Trailerpark-Luxusvariante. 70 Dollar die Nacht… und ohne Reservierung/ Anmeldung? Die nette Lady konnte oder wollte mir nicht unkompliziert helfen. Und der Platz den sie vorschlug war… naja… nciht akzeptabel. Ich also zum nächsten Platz… irgendein StatPark mit hike and bike… da angekommen: keiner da, nur eine große Wiese, ein paar Bänke und ein geschlossenes Badhäuschen… dann habe ich mein Zelt dort aufgeschlagen…. und das Rad mit dem Essen nicht zu nah, immerhin wusste ich nicht wie es mit den Bären hier ist….

  • 13.05.2025 eine Rangerin erzäht, Bellingham, ein schöner Platz zum Bleiben

    früh sah ich dann meine erste Bärenbox. Dass ich Picknickbereich mein Zelt aufgeschlagen hatte und es eigentlich ganz nett war. Beim Zusammenpacken kam eine Rangerin, die hier Dienst hatte.

    Hallo-Hallo

    are you alone-Yes

    just you?, ok-Yes

    und es entspann sich ein kleines Gespräch. Da ich noch kein Bargeld hatte, hat sie mir die 10 Dollar, die eigentlich 12 Dollar sind mit den Worten erlassen: irgendwo musst Du das Geld dann schon bezahlen-das war sehr nett, denn ich hatte einfach noch „kein Geld gefunden“… ich fragte nach den Bären. Sie erzählte mir, dass es in Canada viel gäbe, hier nicht so viele und wenn ich an einem auf der Straße träfe: bemerkbar machen und einfach ruhig weiterradeln-na mal sehen, ob ich das so hinbekommen.

    In Bellingham traf ich dann noch jemanden, der mxih aufklärte, dass die nächsten Berge hier erstmal die Cascades sind… und ich erzählte ihm, dass ich mir Triple Divide Peak anschauen wollte. Als ich ihm erklärte, was das ist, meinte er ja. Cool. Ich würde oben stehen „and pee araound“… wir haben gelacht. Er erzählte mir aber auch, dass Freunde von ihm schon viel entlang der Rocky Mountains geradelt wären und hätte noch nie Bären gesehen.

    In Bellingham holte ich Geld und war in einem Laden, wo ich dann rausbekam, dass Limo dort nicht in der üblichen Form verkauft wurde und dass es Soda heißt. Und für 800ml 9 Dollar für Pellegrino war mir etwas üppig. Außerdem kauf ich das schon zu Hause eher nciht, weil der „Anfahrweg“ von Italien so weit ist…. und ich wollte nur Zuckerwasser.

    Hatte ich dann eine Erdbeerlemonade gekauft (so eine Art angemischte Boowle), War ganz lecker. Dannn war ich äthiopisch essen, da mir die Bewertung mit 4,9 ganz gut erschien. Und war es dann auch. Lecker.

    Und der Platz an dem ich dann ankam: Larrabee State Park-sehr schön. Ich einen Platz ausgesucht, mit der Host gesprochen, mir das System erklären lassen-online reservieren habe ich nicht hinbekommen, und es bot nur Autoplätze an… und es gab einen Bereich Walk-In, 12 Dollar, super. Ein oder zwei Nächte? Ich entschied mich dann für 2. Die letzten Tage hatten mich sehr gestresst. Ich muss schlafen.

  • 14.05.2025 Regeneration ist eine tolle Sache – vor allem wenn das Wetter toll ist

    Und ich habe geschlafen. Viel.

    Was für ein toller Tag… Ich habe das schöne Wetter in der Bucht genossen und nichts getan. Es war toll. Einen Kolibri habe ich gesehen… was für kleine Brummer… und wenn ich es richtig indentifiziert habe, dann war es eine Grünrücken-Zimtelfe. Und mein Telefon hat sie gut fotografieren können. Das hat mich gefreut. Ich habe den ganzen Nachmittag die Seele und die Beine baumeln lassen auf einer Bank in der Bucht unten… die WildCatCove… hehehe…

  • 15.05.2025 lazy day, Nieselregen und langes Gespräch

    heute habe ich mich entschieden noch eine Nacht zu bleiben. Das Schlafen… das viele Schlafen tut mir wirklich gut. Nach zwei Tassen Müsli, eine trocken, eine mit bissl Tee – Milch hab ich nicht und ein Geschäft ist hier nicht verfügbar- bin ich zur Host gegangen. Die Host heißt Rhonda, und wir haben uns eine Stunde unterhalten. Auch wenn danach mein Kopf glüht, weil ich es nicht so mit der englischen Sprache habe. Es war sehr nett und es gab ein paar gute Infos: z.B. Dass ich heute nicht den Anmelde.Briefumschlag bemühen kann, sondern ins Booth muss. Das ist so ein kleiner Anmeldeladen des State Parks. Und außer der Anmeldung für eine weitere Nacht gab es eine Tüte Chips und einen Snickers…. hab ich mich drauf gefreut….

    Und: ich brauche als Radfahrer nicht bei den Parks hier anzumelden. Ich kann kommen, und die finden immer einen Platz. Das hat mich sehr beruhigt, denn das machte mir einige Kopfzerbrechen… denn die Plätze, die ich fand waren immer so für 30 Dollar aufwärts und das kam mir mit Rad üppig vor… vor allem, weil die Walk-In Plätze nur 12 Dollar kosten…Dann habe ich mein Tarp übers Zelt gespannt, weil es regnen sollte und auch tat. Ich hatte erst gedacht, dass ich das aus Platzgründen wieder nach Hause schick, aber es ist in meinem Eingang schön trocken. Ich mag das. Ich glaube, das bleibt hier.

    Der Nachmittag war mit Sitzen am Wasser und Telefonieren mit meienr Tochter sehr schön ausgefüllt.

    Meinen Gourmetansprüchen kann ich hier leider nicht gerecht werden. Ich kochte dünne Spaghetti-nur 3min Kochzeit, ich dachte das ist super für die Kochbilanz… Dazu gab es in Butter angeschmorte Zwiebeln mit bissl Salz und Pfeffer-hmmm, naja, Kalorien. Geschmacklich nicht supertoll…. aber ok… ich muss zusehen, dass die Kalorien ausreichend sind… Die Angespanntheit lässt mich das Essen in den Hintergrund verdrängen. Und wie gesagt, hier gibt es nichts, was ich selber nicht mitgebracht habe…

  • Freitag, 16.05.2025, die Menschen hier sind wirklich nett, Der Weg war schön und leider die Dusche am Abend klapper.kalt

    ich sitze abends im Zelt und schreibe. Rasar State Park. Sehr schön. Leider ging das warme Wasser beim Duschen nicht-das war kalt…. es war ein wirklich cooler Tag.

    Mit Rhonda nochmal zum Abschied geschwatzt (keine Anmeldung von Radlern in den State Parks von Washington notwendig, Ab Rasar State Park sollte ich mein Bärenspray griffbereit haben und wenn ich einen Bäre sehe-langsam weiterradeln… diese Info hatte ich ja schon :)) und ein paar Bilder gemacht und dann los. Wieder mal bissl spät aber ja…

    Eine Pause hatte ich am Friday Creek-passte zu heute… Freitagsbach…hehehe…

    Unterwegs kam ich an einer Wiese vorbei, wo Zelte standen und geschossen wurde. Das wird doch nicht eines von diesen Historischen Scharmützeln sein, was hier wohl oft nachgespielt wird? Ich also auf die Wiese und gefragt, was das ist… und ich wurde „an die beiden älteren Herren im Zelt dort“ verwiesen… Ich fragte und bekam einen Redeschwall zur Antwort… Das wäre ein Treffen der Geschichtsinteressierten. Und dieses Treffen ist wohl in der Tradition der Trapper und Pelzjäger von vor… irgendwann 1800Äppelstücke….

    Wie ich hörte haben die sich in der Zeit wohl 2 Wochen im Jahr hier getroffen und gehandelt und Erzählt. Gekämpft wurde wohl nicht. Und diese Tradition oder wie auch immer wird hier nachempfunden. Es gibt einen Schießwettbewerb, der wohl das ganze Wochenende geht (und der Sieger darf sich vom Preistisch einen Preis aussuchen)… und die Leute verkaufen hier alles selbstgemachte Dinge. Kleidung, Äxte, Taschen… alles aus der Zeit… und alles handgemacht. Nur die Feuerwaffen, die wohl eher nicht…  Er war hin und weg von den Sachen dort… Tom und Stan, so sagte er mir am Schluss wären seine Namen… Und er wünschte mir alles alles gute und dass die Fahrt gut klappt… Es war cool zu sehen, was die da so machen, auch wenn ich nur kurz gucken konnte.

    Außerdem musste ich noch einkaufen und auch noch was essen. In Sedrow-Woolley (hiostoric town-allerdings ist das nicht mit unseren vergleichbar) war ich in einem Geschäft… ich musste nochmal über die Preis im Geschäft (normaler Supermarkt) staunen…. das halbe Kilo Haferflocken 4Dollar, 20 Teebeutel Kamillentee 4,50 Dollar, 300Gramm Müsli waren so 6 Dollar. Und so ging es weiter. Da verstehe ich, wenn in den Nachrichten bei uns geschrieben wird, dass es so sehr teuer in den USA ist-also die ganz normalen Lebensmittel. Da waren die Bananen mit 2 Dollar das Kilo richtig günstig.

    Draußen am Geschäft sprach mich dann ein Mann an… „oh, schönes Fahrrad, woher…? und wohin…?“ und wir kamen bissl ins Gespräch. Er wollte gern, dass ich sicher meinen Weg radeln kann. Eine Karte vom County habe ich aber abgelehnt, da zu viele Karten überhaupt nicht händelbar sind für mich. Ich hab so schon zuviel Zeugs und muss mich noch bissl reduzieren. Aber es war sehr nett. Und wenn ich ein Problem hätte, dann solle ich ihn anrufen und er würde mich abholen. Ich habe dann aber nicht nach Name und Telefonnummer gefragt… oder habe ich ihn falsch verstanden? Immerhin bin ich noch beim Englisch trainieren… manche sind echt hart zu verstehen. Jedenfalls fragte ich den guten Mann noch (Fahrradbauer sagte er wäre er), wo ich gut essen gehen könnte: Und er empfahl mir ein Mexicanisches Restaurant. Ich ass einen Burrito „DLX wet Burrito“ war ganz lecker und dann war ich auch gut satt. Dann musste ich mich aber sputen: eigentlich wollte ich gegen 17Uhr am Campinglatz Rasar sein, aber da war ich noch beim Abendessen… 19.30Uhr war ich dann da. Zelt aufgebaut, geduscht und jetzt klappe ich gleich die Augen zu. Gute Nacht.

    Nachtrag zu den State Parks hier. Die scheinen alle sehr angenehm zu sein. Sehr sauber und aufgeräumt…

  • 17.05.2025 ein regenreicher Tag mit einer Bären.Angst und einer Bären.Beruhigung mit einem netten Plausch

    als ich heute früh losfuhr habe ich eine Weile zugbracht mit der Frage: fahre ich heute los und wenn ja, bis wohin? Denn es sollte heute ziemlich viel regnen. So sagte jedenfalls die Wetterapp, die ich runtergeladen habe und die Premiumversion erwarb (the weather channel)… und dahingehend hatte die App auch recht. Es regnete ziemlich viel. Nichjt so sehr stark, aber ausdauernd. Meine waterproof Neoprenüberschuhe stellten sich als nur bedingt waterproof heraus, aber ich hatte sie auch den ganzen Tag an. Warm war es mir aber trotzdem…. jetzt hoffe ich, dass meine Schuhe bis morgen wieder bissl trocknen. Aber es ist regnerisch draußen und kühl. Da werde ich wohl wieder in nasse Schuhe müssen.

    Heute zum späten Frühstück/ frühen Mittag war ich in einem Burgerimbiss. Ein heißer Tee und ein Burger (Cascades.Burger) mit Pommes. Es war ziemlich viel und schmeckte ganz gut. Aber doppelt Fleisch brauch ich auch nicht alle Tage. Die ausländischen Lokale scheinen mir da etwas gesünder. Der Ort heißt Concrete-und der Name war auf alten Betonsilos angeschrieben-Scherzen können sie schon auch hier.

    Dann kam ich zum Campground Newhalem. Da wollte ich hin. Geschlossen. So ein Mist. Und allein auf einem großen Platz war mir komisch. Ich zur Stadtinfo nach Newhalem. Es regnete. Keine Freude. Und die sagten mir, dass ich auf den Coodell Creek Campground gehen solle. First com first serve: ließ ich mir erklären: wer kommt, malt zuerst…. dann bin ich da also hin: überall diese gelben Schilder mit den Bären drauf. Ich war echt am Rumdenken, was ich machen soll. Dann nahm ich mir ein Herz und fragte jemanden. Es waren zwei Caleb und Tylor, die hier Ihr Wochenende verbringen. Daraufhin entspann sich ein wirklich nettes Gespräch. Und ich bekam die Info, dass hier eher Schwarzbären sind und ich mir keine Sorgen machen müsse. Außerdem ist es wichtig auf den Campingplätzen zu sein, wo Menschen sind und mein Bärenspray sollte ich parat haben. And you will be fine! ok. Habe ich alles für heute und so sollte ich gut schlafen können.

    Das mit dem frühen Mittag war wirklich gut, so konnte ich das schwere Essen gut durch meinen Körper bringen, und ich war schon relativ früh auf dem Platz.Die Jungs wollten Fischen gehen. Ich nach meinem, Zeltaufbau und einer Runde am Fluss (die Flüsse hier scheinen recht wild und natürlich. Zumindest an den Flüssen scheint recht wenig gebaut zu sein. Allerdings gibt es auch viele Staudämme… und das ist ja weniger naturnah… aber gut für den Ökostrom… es gibt immer viele Schatten und Sonnenseiten…., bin no hmal zu den beiden hin und fragte, was sie gefanten haben. Nur irgendwelche kleinen Fische, deshalb haben sie das mitgebrachte Lamm auf den Griill gelegt…. Leider hatte ich schon gegessen, denn sie luden mich ein. Es sah wirklich ganz gut aus… na ja, und es war auch schon bissl spät für mich…. wegen gut schlafen und so…wir schwatzten noch bissl. Und ich erfuhr, dass es hier so teuer ist, weil der Grundstundenlohn hier irgendwas über 17 Dollar wäre und in anderen Landesteilen nur so 7,50 Dollar. Und das käme daher, dass Firmen wie Microsoft und facebook in Seattle ansässig sind und auch viel Industrie. Ja, manchmal muss man es eben nochmal gesagt bekommen. Das erklärte mir zumindest die hohen Kosten im Geschäft. In anderen Staaten außerhalb Washingtons sollte es dann wieder anders sein. Und das Wetter wäre hier so unbeständig, dass auf den Wetterbericht sowieso kein Verlass wäre… Das erklärte mir die Wetterkapriolen der letzten Tage. Ein hin und her…. und eben anders als „angesagt“.

  • 18.05.2025, ein steile Auffahrt, Quälerei auf bis 1.669m, glücklich, dass ich es geschafft habe-wohliges Hotel im historisch aufgemachten Örtchen Winthrop

    Ein ziemlich verhangener Tag. Und ich wusste, dass ich heute ziemlich hoch hinaus muss. Der, wie ich später erfuhr, Washingtonpass musste erklommen werden. Und es gab für mich 2 Fragen: 1. schaffe ich das? und 2. wie ist das Wetter? Wird es trocken bleiben? Als ich zusammen geräumt habe, hatte ich schonmal Glück. Das sah auf dem Wetterradar nicht so aus…. Auf der Karte sah es aus, als ob ich den ganzen Tag mehr oder weniger durch ein enges Tal muss.

    Na dann los…

    Hoch geht’s… es gab einen Tunnel, wo die Radfahrer einen Knopf drücken mussten-es stellte sich heraus, dass dadurch eine Warnblinkanlage am Tunnel anging, der die Autofahrer „vor den Radfahrern“ warnte.

    Am Gorge Lake sah ich meinen ersten Weißkopfseeadler meines Lebens in echt. Leider zu weit weg für ein Foto. Und als ich es dann doch probieren wollte, war er weg… aber cool, das Wappentier der USA mal gesehen zu haben.

    Es war recht kühl und es ging immer weiter hinauf. Es gab ein paar Staudämme mit WKA (Wasserkraftanlagen) und ich kam zum Diablo Lake Overlook. Es gab eine grandiose Aussicht und für mich Wasser und Erdnüsse… da kam ein Mann auf mich zu: just short, because you helped us with the spacegrogram… ach so? ich wusste nicht, was er meinte. Und dann erzählte er mir von seinem Vater, der im zweiten Weltkrieg im Dschungel war. Und nur, damit ich es weiß und wir beim spaceprogram geholfen haben: Schweinefleisch kann man für 5 Tage haltbar machen und man braucht keinen Kühlschrank. Nimm Sojasoße, Essig und Bier und koche das. Das hält sich 5 Tage ohne Kühlschrank. Meine Eltern kochen es und essen davon 3 Tage aber 5 Tage gehen….  Ich dachte: ok. Ich hoffe, dass ich dieses Rezept nicht brauche….

    Später an einer Rasstelle traf ich Susan, die meine Mutter herzlich grüßen lässt, weil der Name ähnlich ist. Sie erzählte mir von den Vorgängen hier im Land, die ihr Angst machen… Ein Freundin aus Kanada war auf dem Weg zu einem Konzert in den USA und wurde zurück geschickt, weil irgendeine politische Einstellung einem Polizisten nicht gefallen hat… ich werde weiterhin vorsichtig sein.

    Dann traf ich meine erste Radfahrerin auf meinem Weg. Aber sie kam bergrunter und ich bergauf, da gab es nur ein kurzes „Hallo“. Später holte mich ein Gravelbiker ein. Seinen Namen habe ich leider vergessen. Wir schwatzten kurz. Er ist wohl 2 Wochen unterwegs… nur mal so. Er trug sein Bärenspray auf Brusthöhe über der Jacke… da der Weg noch weit war, wollte ich dann aber los. Ich hatte Bedenken, den Weg nicht zu schaffen und ich wollte unbedingt im Hellen an meinem Ziel ankommen. Ich hatte schon im Zelt überlegt, ob ich in der nächsten Ortschaft eine Unterkunft buche, aber was, wenn ich es gar nicht bis dahin schaffe? Es gab immerhin 2 Zeltplätze vorm Ziel…. Da es in der Nacht auch wieder geregnet hatte und mir hundekalt war, wollte ich es schaffen… ich war dran. Immer weiter und weiter bergauf. Nach vielleicht 60km und mehr oder weniger 3 bis 7 % Steigung und von einer Kurve zur nächsten… war ich dann endlich oben… Mir zitterten die Knie. Aber heute gab es keine andere Chance… nach meinem GPS 1.989 Höhenmeter… der Washingtonpass (Höhe: 5.477ft nach Schild, 1.669 m nach Karte, 1.695 m nach GPS, da scheint das GPS etwas ungenau… dabei ist es ein USamerikanisches Fabrikat). Und dann nochmal auf meine App geguckt (ich hatte zum Glück die offline.Variante erworben: es ging nur noch bergab. „Egal“ wie weit… dann wollte ich doch die feste Unterkunft. Buchen musste ich aber später, denn „Netz“ gab es nicht… und ohne Internet bin ich bissl aufgeschmissen….

    Nach einer herrlichen Abfahrt (trotz noch angezogener Füsslinge, dicken Handschuhen, Wolljacke und Mütze war es noch immer ziemlich kalt) ging es mit rund 60 Sachen den Berg runter. Herrliche Aussichten und: es gab Sonnenschein. Das war wunderbar. Es gab zwar auch auf der Hochfahrt schon immermal etwas Sonne, aber jetzt war es doch anders. Oben lag Schnee…. Jetzt wurde es wieder freundlicher. Unten in der Nähe von Mazama gab es Netz, ich buchte mein Hotel und hatte noch ne knappe Stunde und war dann da.

    Der Schlüssel „hing“ in einem Briefumschlag mit meinem Namen an der Rezeptionstür des Hotels. Offensichtlich hatten sie keine Lust mehr zu warten… aber nicht nur nicht auf mich. Es gab auch noch einen zweiten Umschlag.

    Dann war ich soooo froh über eine heiße Dusche und ein Bett… Ich muss mich echt noch ans Radeln gewöhnen…