was für eine frostige Nacht. Mir war kalt. Ich muss unbedingt zu Yeti und mich dort aufregen über den Schlafsack. Angeblich soll er minus acht Grad können… bei nur leichter Bekleidung… und dass ich an den Beinen derzeit zu wenig Muskelmasse habe, kann ich mir nicht so richtig vorstellen… und genau dort und an den Füßen war mir ziemlich kalt… als ich früh aus dem Zelt guckte: Frost auf der Wiese und auf dem Rad… brrr…
Und dann wurde es ein richtig schöner Tag. AUch wenn ich schwer in den Tritt kam. Ich mache derzeit gerne Pause. War an den Fairfax Falls, die noch besser aussehen würden, wenn die dicke WKA da nicht wäre… aber Ökostrom soll ja auch produziert werden… ginge aber sicher auch schöner. Und doch genoss ich die Sonne auf dem warmen Stein unterhalb der Anlage…
Ich kam an einem Cow Wash vorbei… war aber doch eine Autowaschanlage. Und doch musste ich feixen. Manche Leute sind schon sehr lustig. Und in Fairafax hat jemand folierte Heuballen, so wie sie es hier sehr oft gibt, aufgestapelt und drangeschrieben: eine Nation unter Gott. Ich hoffe, dass er/ sie damit auch meinte, dass alle Menschen gemeint sind und der Gott egal ist… gut ist aber der „gemeinsam“e Gedanke.
Ziemlich beeindruckt hat mich der Farmstand heute. Erstens weil es dort so viele verschiedene Kürbissorten gibt und zweitens: es gab Wechselgeld (auf Vertrauensbasis) und es gab ein Kartenlesegerät zum Bezahlen mit Karte (Kredit oder Debit)… das finde ich schon erstaunlich.
In Cambridge, einer kleineren Abzweigung mit angeschlossenem Dorf, hielt ich beim lokalen Geschäft mit Tankstelle und schlich etwas durch die paar Gänge auf der Suche nach etwas „Schönem“… Die Dame an der Kasse fragte, ob sie helfen könne… hmmm… ich fand dann was ohne ihre Hilfe… und sie fragte mich, wo ich hin will. New York City… mag ich nicht, sagte sie… wieso, waren Sie schon da?… nein, niemlas, ich war immer hier in Vermont… tja, da frag ich mich manchmal, was da so in den Leuten abgeht… sonst war sie aber ganz nett… hat auch ihre Sprache für mich verlangsamt und verdeutlicht :).
Das Sandwich war ok… also mehr: Kalorien hat es gehabt und der Keks war mir sehr mächtig aber ganz lecker (Apfel-Karamel-Haferflocken-Keks… hehehe…)
Und dann immer schön auf dem Radweg lang. Herrliches Radeln. Ich war nur etwas kribbelig, weil mein Gastgeber heute noch nicht auf meine Frage nach seiner Adresse geantwortet hat. Vielleicht muss ich hier kurz erklären: Die Leute, die ich anschreibe, die sagen i.d.R. zu und geben mir dann am Tag meiner Ankunft ihre Adresse. Das ist soweit auch absolut in Ordnung. Nur, dass mein Host das bisher nicht gemacht hatte und es wurde später.
Gegen sechs Uhr war ich in einem Wandergeschäft, das auf dem „Weg lag“. Natürlich neben der Straße… ich bekam kein wärmendes Inlett für meinen Schlafsack, weil das angebotene viel zu dick für mein Fahrrad war. Dafür konnte ich aber meinen Vorrat an Socken auffüllen (von zweien, für das allgemeine Radeln, wovon eines mir in die Beine schneidet, habe ich jetzt 2 paar zusätzliche Merinosockenpaare, die gut passen…) sehr gut. Mit den Jungs an der Kasse entwickelte sich ein ganz lustiges Gespräch nach meiner Frage: warum muss ich hier den gleichen Preis bezahlen, der auf dem Preisschild steht. Gut, ich musste denen das erklären: bisher war das Preisschild immer ohne Tax und bisher habe ich immer mehr bezahlt als auf dem Schild stand…. und nun? Zu meiner Verwunderung wurde die 19Dollar des Presischildes auch aus meinem Portemonnaie abgefordert. Die Antwort war recht einfach: Nach wie vor war die Preisausszeichnung ohne Steuer. Da in Vermont allerdings keine Steuern auf Klamotten erhoben werden, ist der Preis vorher und nachher derselbe… komische Politik… aber gut. Ich freue mich über meine Socken :).
Und immernoch keine Adresse.
Es wurde dunkel. Ich hatte nur eine ungefähre Ahnung, wo mein Host wohnt. Ich wusste, dass ich ins Bad nach oben gehen sollte, auch wenn er noch nicht da war. Die Tür ist offen, und ich sollte mich aus dem Kühlschrank bedienen… aber ohne Adresse??? Leider ging anrufen nicht, da ich kein Netz hatte. Und dann bin ich ins nächstgelegene Dorf gefahren, weil ich annahm: es liegt höher. Es kännte Netz geben. Fehlanzeige. Im nächsten Lokal gefragt, ob es ein Telefon gibt… und glücklicherweise ging es. Anruf. Adresse.. 5 min Fahrt… ich war da.
Dann ging das auch mit dem Duschen :).
Das Haus ist ein umgebautes Schulhaus. Sehr nett. Und ich schlaf auf dem Sofa. Ziemlich bequem für ein Sofa. Die Apfelschäl- und Gehäuseentfernemaschine fand ich faszinierend. Es sollte morgen früh APplepie geben und die Füllung war noch nicht fertig.
Wir erzählten. Ich hatte zum Abendessen Cracker und Tortillias mit homemade Hummus (der war echt lecker: 1 Dose Kichererbsen, Olivenöl, Knoblauch, Tahini oder sunflower seed butter, geröstete rote Paprika-ab durch den Pürierstab… fertig) und dann: Bettruhe. Gute Nacht.



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