ich kam ganz entspannt heute los. ich hatte ja auch nur 65 km vor mir. Bis zum nächsten Campingplatz wären es 140km. Aber das wollte ich heute nicht. Dafür dann morgen 130km bis Huron. Dort habe ich eine Übernachtung bei WS und das für 2 Tage. Da kann ich dann noch bissl ausruhen und die nächsten Tage vorbereiten. Ich muss mir noch einen genauen Überblick verschaffen, wie weit es noch ist, denn meine Parks Peaks and Prairies Route ist in etwa einer Woche zu Ende, denn da komme ich in Minneapolis/ Minnesota an.
In Reliance (ein Ort mit knapp 200 Ewinwohnern) sollte es eigentlich einen Einkaufsladen geben… ich fand leider nur eine Tankstelle. Und nach dem Motto „jeden Tag was neues“ habe ich mir Chicharrones gekauft… die sahen aus wie Krabbenchips… waren aber frittierte Schweinehäute… es schmeckte mir nicht… eine Solitätr.Erfahrung mehr. Also bin ich dann gleich bis zu meinem Zielort gefahren: Fort Thompson. Liegt im CrowCreekIndianReservation. Also im Reservat für native Americans… erst war ich auf dem Campingplatz direkt neben unterhalb des Staudammes der hier den Missouri anstaut (Big Bend Talsperre, ein riesieger Damm mitten durch den Fluss für die Erzeugung von Strom, keine Fischwanderhilfe oder sonst für Ökodinge). Eine kurze Regenhusche war dahingehend an mir vorüber gegangen, dass ich einen Unterstand hatte. Ansonsten waren es heute zwischen 27 und 29Grad Celsius mit Sonne. Manchmal auch bissl bewölkt, was bei der Hitze recht angenehm ist. Jedenfalls dachte ich: ist ja nett hier. Was ich aber nicht verstehen wollte war, dass hier der gleiche Preis für Camper/ Caravan und für Ein.Mann.Zelte aufgerufen wurden. Und so guckte ich mir noch die anderen an. Ich entschied mich für den kostenfreien etwas oberhalb des Staudammes auf der linken Gewässerseite (immer in Fließrichtung gucken bei der Seitenangabe). Vorher aber noch etwas zu essen holen. Es gibt ein Chickenlokal, das sich als Einkaufsladen mit Imnis herausstellte. Ich nahm eine Mischbox mit frittierten Hühnchenteilen, irgendwelchen Rollen, die ich nicht kannte und gebackenen Chrimp… dazu ein paar Saucen… ich sag mal so: das Hühnchen konnte man essen. der Rest waranstrengend bis nicht essbar für mich. Dazu eine Limo (2l und einen Getränkebecher Eis, den ich dann immer mit der Limo nachfüllen konnte)… Vielleicht war vorgestern ja gar nicht der Geschmack der „Grap“Limo das Problem… auch heute rumpelte es mir mächtig in der Magengegend… vielleicht sind die 2 Liter einfach doch bissl viel auf°n Mal?!
In dem anderen Einkaufsladen, wo ich das bemerkte (und zum Glück hatten die einen Restroom), guckte ich, ob ich hier morgen Frühstück bekommen würde… ja, gut so…
Eine Lady vom Personal hatte in dem Laden Zoff mit einem Kunden…. es wurden üble Beschimpfungen von dem Kunden an die Lady gegeben. Soweit ich mitbekommen habe wurde auch die Polizei gerufen. Als er dann mein Fahrrad in der Hand hatte, da bin ich dann rausgegangen… aber er hatte es wieder hingestellt (vielleicht auch weil die Lady sagte, er solle es stehen lassen). Ich war ziemlich vervös. Weiß ich doch nicht, was so ein Typ alles noch macht… und es sah so aus als ob ermit ein paar anderen (im Auto) da war…
Zurück am Zeltplatz war mir bissl mulmig… und, ich muss es zugeben, ist es noch. Ich bin ganz allein hier. Das behagt mir nicht so richtig. Es ist superschön, ich gucke auf den angestauten Missouri, der hier oben Lake Sharpe heißt, der Fast.Vollmond leuchtet mir ins Zelt und spiegelt sich im Wasser. Ist schon toll… trotzdem… wenn Du Warnungen bekommst, dass man im Reservat vorsichtig sein soll… und dann die Geschichte heute… aber irgendwie auch zum Trotz bin ich hier.
Und dann traf ich hier Todd. Einen native Amercan, der allerdings der christlichen Kirche angehört. Ich fragte ihn, ob der Ort hier sicher sei… ja ja, der sicherste Ort auf der Welt… und wir kamen etwas ins Gespräch. Er fragte mich „das übliche“: woher? wohin? usw… und ich fragte/erzählte ihm von meinen Fragen: ist es so schlimm? Wie ist es mit der Arbeit? und er erzählte, dass wenige Arbeit hätten, er die Polizei nicht möge, weil zwei seiner entfernteren Angehörigen durch die Polizei erschossen wurden. Arbeit hätte er nicht, aber er müsse gleich mal Geld machen gehen. Damit meinte er das Casino im Ort. So sagte er es jedenfalls. Und ich solle mir keine Sorgen machen, er erzähle nicht, dass ich hier bin, außer vielleicht seiner Frau… und er hätte 5 Kinder. Er erzählte noch, dass hier im Reservat die normale Polizei nicht tätig ist nur das FBI und noch eine, deren Namen ich vergessen habe, die würden bei schwerwiegenderen Dingen kommen. Was schwereres sei? Mord und Raub. Sowas. Ansonsten haben sie eine Art eigenen „Indianer“Polizei. Das klang alles nicht so rosig. Vielleicht bin ich komisch, aber natürlich habe ich meinen Kindern gleich das erzählt… nur für den Fall.
Und für die die jetzt denken: was hat er sich so! Soll er nicht! Eine Sache die mir hier klar geworden ist: für mich ist es nicht nur eine Sache, meine Grenzen zu kennen. Ichn muss sie auch akzeptieren und erst nehmen… Und damit umgehen…
Leider bin ich in einigen Dingen nicht so cool, wie ich gern wäre. Ich würde gern draußen schlafen und keine Angst vor den Tieren oder anderen Leuten haben… aber diese Befürchtung bekomme ich eben nicht ganz los. So ist es nunmal….
und doch ist es superschön, wenn ich hier auf den See und den draufleuchtenden Mond gucken kann….
Und für eine „Sprung“ ins Wasser bin ich nach einiger Suche nach einem Weg hier vom „Steilufer“ runter dann doch mit dem Rad einen km gefahren, um mich einmal abzuspülen. Das war sehr erfrischend…



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