heute morgen fing es an zu regnen. Ich hatte das gestern in der Wettervorhersage schon gesehen, dass es heute oder in der Nacht regnen könnte… ich überlegte hin und her. Einerseits will ich schnell nach Massechusetts, andererseits bin ich immernoch knülle und im Regen losfahren ist so doof…

Ich verhandelte noch eine Nacht. Und so ging ich erstmal im nachbarlichen Cafe „frühstücken“… hot beef… Rindfleisch zwischen Toastbrotscheiben und darüber Soße gegossen und einen kleinen Klecks Kartoffelbrei in der Mitte des Tellers… für mich geöhnunghsbedürftig… aber schmeckte ganz gut. Und war auch das Gericht, wofür Hutchs Cafe wohl berühmt ist, wie mir die nette Kellnerin versicherte. Dazu mal wieder einen heißen Tee, den ich mir aus Faulheit schon eine Weile nicht am Zelt gekockt hatte und dann noch heiße Schokolade. Bei der lass ich allerdings beim nächsten Mal die Marshmallows weg. Aber ich will ja immer was neues ausprobieren… und so sind alle meine Erfahrungen völlig in Ordnung, wenn auch nicht unbedingt dazu geeignet alles Amerikanische gut zu finden. Nachtisch war leider schwierig, weil wegen des vorangegangenen Tag der Unabhängigkeitserklärung das Backen nicht so richtig passiert war gestern… und die Kuchentheke war leider schon leer. Das von mir am Anfang gesehene schon bestellt… Schade, aber ich bekam noch ein kleines Stück, welches eigentlich für die Menüs vorgesehen war (deshalb war es auch so klein). Das Lokal hat mich erfreut. Es schien der halbe Ort hier zu essen… von der jüngeren Familie bis zu den älteren Omis waren alle vertreten. Wahrscheinlich weil auch die Preis völlig in Ordnung waren.

Dann hörte es auch auf zu regnen. Ich dümpelte vor mich heute hin und tat fast nichts (Socken stopfen, Gürtelschlaufe an Hose annähen bedingen das „fast“) …. und leider komme ich auch beim Faulenzen manchmal nicht zum Karten/Briefe schreiben. Sorry dafür, die es gewohnt sind, von mir hin und wieder Post zu bekommen.Zum Abend ging ich in die Bar des Ortes. Ich bestellte das Tagesspezial (Burger mit Pommes) und war in einer Sportsbar… bissl dunkel. 3 Bildschirme mit Baseball und 2 mit etwas anderem…

Auf dem Rückweg ist mir folgendes aufgefallen: Asphaltiert waren die Hauptstraße auf der ich ankam und die Main Avenue. Die „Nebenstraßen“ waren sandgeschlämmte Schotterdecke… also semi befestigt. Dann hat der Ort laut Ortsschild lediglich 497 Einwohner. Für die Größe, die mir für die Gegend schon beachtlich vorkommt aber auch noch: eine Tankstelle, eine Bank, eine Versicherung, ein Healtcenter, 2 Kirchen und verschiedene Geschäfte. Und ich dachte: wenn für so wenig Leute eine mehr oder weniger vollständige Infrastrukur erhalten werden muss (auch weil die nächsten größeren Ortschaften irgendwie 150km oder weiter weg sind: dann ergibt sich von selbst, dass gewisse Kosten recht hoch sind. Das wird deutlich bei folgender Zahl: mehr als halb so groß wie Deutschland aber nur 1Mio Einwohner (D hat 80Mio)… und kelinteilige „vollwertige“ Strukturen sind eben teuer.

Mit Neil, dem Campingplatzbesitzer habe ich noch etwas gesprochen über die Art und Weise der Campingplätze. Ich fragte ihn, warum es für Radfahrer und Wanderer keine „Gemeinschaftswiese“ gibt. er erklärte, dass die Amerikaner wohl meist „allein“ sein wollen auf ihrer Fläche. Ich erläuterte ihm meinen Gedanken zu einer Gemeinschaftswiese (viele oder zumindest mehrere Zelte mir viel geringerem Abstand als die ziemlich großen Areale, die es hier gibt). Auch deshalb, und so geht es mir zumindest) damit sich die Leute auch unterhalten können. Ich will gar nicht so arg weit weg von jemandem sein. Ich unterhalte mich gern einmal, wenn ich abends irgendwo ankomme, nachdem ich den Tag mehr oder weniger allein auf dem Rad verbracht habe. Er bedankte sich für meine Idee und will mal drüber nachdenken, ob das was für seinen Platz wäre. Wert also hier mal herkommt nach Presho South Dakota auf den Frontier Campground schau mal bitte, wie es hier ist (5 Plätze für Zelte oder ob es auch eine „Gemeinschaftswiese“ gibt) und berichte mir!. Danke schön.

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