Ich kam heute nicht so richtig in die Gänge… entsprechend spät radelte ich auch los… erst so gegen 10Uhr. Gut, ich habe nochmal meine Daten gesichert, mich mit meinem GPS-Track auseinandergesetzt (es ist doch manchmal zum Piepen mit der Technik…. Dann denkst Du, dass es geht und dann: geht es nicht und dann: geht es doch…grrrr). Aber letzten Endes hat alles geklappt. Ich bin nicht weggeschwommen… Und das Gewitter war zwischenzeitlich ziemlich heftig… Das Zelt hat es ausgehalten… als es dann trocken war, ich ein Frühstück aus schokolierten Mandeln, Granola (Knuspermüsli), einer Banane und Wasser fertig hatte, habe ich mich (endlich) auf den Weg gemacht.

Zu meiner Rechten gab es die Bighornberge, und ich bin froh, dass ich da nicht drüber musste. Berge reicht erstmal. Ich habe festgestellt, dass 100km und 1.000hm mir für einen Tag echt genug sind. Ich bin halt auch keine 30 oder 40 mehr, und das merke ich. „Gemütlich“ sind so 70 bis 80km am Tag mit 500hm. Von daher bin ich für die nächsten Tage ganz gelassen, denn das mit den Höhenmetern sollte sich erstmal etwas entspannen. Aber toll sehen die Berge schon aus.

Dann kam ich in einen Ort der Sheridan heißt. Sah sehr nett aus. Da es Mittag war, und ich mir ja vorgenommen habe, einmal am Tag warm und „ordentlich“ zu essen, hielt ich nach einem Lokal Ausschau. Online hatte eines eine sehr gute Bewertung. Da mich letztendlich mein Weg daran vorbei führte, hielt ich dort. Olha’s Market. Ich wunderte mich über den Namen nur ein wenig. Er klang nicht wie von hier… ich rein: ja, und es sah aus wie polnisches Essen… es stellte sich heraus, dass es ukrainisch ist. Ich nahm gebackene Kartoffeln, Hühnchenbrust mit einem Kern aus Butter und Dill und Kraut… warr ganz lecker… nur hätte es wärmer sein können. Die Küchenchefin kam heraus, fragte, ob alles ok sei… ich bemerkte die Verbesserungswürdigkeit der Temperatur und sie nahm es mit rein und wärmte es auf… als sie es herausbrachte, fragte sie ich noch in der Art „so, das muss ich jetzt mal schnell wissen“ nach meinem woher und wohin… aber selber wollte sie keine Frage so richtig beantworten, so kam ich leider nicht dazu sie zu fragen, warum sie hier war…

Meine Powerbank bekam ich beim Bezahlen wieder und dann ging es weiter… Noch bissl Obst und Saft besorgen…

Das radeln ging mir ganz gut von den Beinen… Die Landschaft ist angenehm. Und ich kam heute auf die Radroute der ACA (Adventure Cycling Association) die Parks, Peaks an Prairies heißt… heute gab es wohl viel Prairie… wenn der Weg so in den „Tälern“ langgeht, ist es sehr schön… die Flüsse mäandern schön. Es gibt bissl Wald und Bäume und „weiter oben“ dann die kleinen Berge mit Grasland…

In Clearmon wurde ich auf ein „NATL HISTORIC PLACE Clearmon Jail aufmerksam… Clearmon: 142 Einwohner auf einer Höhe von 3,924 ft… das schreiben sie auch so aufs Ortseingangschild…ich musste schmunzeln…

Und das Gefängnis stellte sich als 2 Gefängniszellen von 1922 heraus, welches bis 1961 genutzt wurde. Anfangs unbeheizt, immer ohne Restroom und zum Essen immer ins Lokal… tststs… so hatten die Insassen etwas Bewegung…

Ich hoffte, dass die Information meiner Karte richtig ist und es in Leiter (ja so heißt der „Ort“ ein Platz war, wo ich mein Zelt aufschlagen konnte…. Es sah irgendwie nicht so aus… und doch, an bezeichneter Stelle gab es einen kombinierten „Laden mit Post und Sozialcenter“ so beschrieb es das aufgestellte Informationsschild… es war eine Bar mit Geschäft…

Es sah schon bissl spannend aus… Ich können mein Zelt für eine Spende aufstellen wo ich wolle, für die Toilette und die Dusche würde mir eine Hütte aufgeschlossen… aber auch eine Hütte könne ich haben… mir reichte mein Zelt. Essen gäbe es und meine Wasserflaschen würden morgen früh aufgefüllt werden…

Ich war froh… Suchte mir einen Platz (was bei mir manchmal länger dauert als das Zeltaufstellen-das piept mich an, das hat diesmal deshalb so lange gedauert, weil auf dem Boden überall so kleine Fruchtkörper mit Stacheln rumlagen… ich suchte einfach einen Grasplatz, der „unbestachelt war“) und bestellte was empfohlen wurde…. Da alles empfohlen wurde… hmmm… ok… amerikanisches „Normal“essen war auf der Liste: ich nahm mal wieder einen Burger…

Dann zum Duschen… war ich froh, dass ich keine Hütte genommen hatte…es hätte mich gegruselt. Und wenn Du bei der Dusche versuchst, nirgendwo anzustoßen, dann ist es nicht zum besten bestellt. Die Leute hatte hier noch sehr viel zu tun, um das Potential dieser Einrichtung auszuschöpfen… und doch bin ich froh, dass ich was habe.

Es war ein schöner Radeltag. Das bissl Wind von heute kam hauptsächlich von hinten (sehr schön), es war ziemlich war (woran ich mich gewöhne) und sonnig, weshalb ich immer schön „eingepackt bin“…

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