Die Abfahrt der Studentengruppe hatte sich um einige Zeit verzögert. Einerseits, weil man sich darüber einig war, dass 4.30Uhr aufbrechen nichts bringt. 5.30Uhr reicht völlig… na ja, doch vielleicht erst 6Uhr…. Als die Gruppe gestern von der Wolfsbeobachtung wieder zurück war: 6.30Uhr… und dann haben wir früh noch ein Bild zusammen gemacht: Abfahrt war dann 6:45Uhr… der frühe morgen war kalt. Ich hatte halbwegs geschlafen… dieses Auto ist wirklich riesig. Es gab einen herzlichen Abschied von Jonathan und dann radelte ich schon los… in Cooke City (historischer Nachbarort) hatten die Geschäfte noch zu. Also habe ich mir an der Tankstelle (kleiner Ort, aber heißt City und hat zwei Tankstellen) einen Snickers für 3,50!!! und ein süßes Getränk 3,50 !!! und 2 Donuts von gestern besorgt. Dann noch eine Renaturierungsstrecke eines Gewässers von der Ferne angeschaut (der Bergbau brachte Reichtum und Umweltverschmutzung).
Dann kam ich an den Campingplätzen vorbei, bei einem von denen ich eigentlich übernachten wollte. Trotz Bärenboxen waren beide für Zelte wegen des Bären, der etwas freidreht geschlossen. Na wirklich gut, dass ich den Wagen von Jonathan hatte. Was mich etwas wundert, ist, dass sie den Bären nicht einfach erlegen… auch dass überall von Bären…irgendwas gesprochen wird und dann wird wegen eines Bärens so ein Terz gemacht…
Die Landschaft ist hier wirklich herrlich. Ich konnte mich kaum satt sehen. Ich radelte also langsam nach oben… immer zwischen 3 und 5%… unterwegs traf ich dann noch einmal auf die Engländer, die schon mit bei den Yellowstone.Park.Führungen dabei waren. Das war angenehm. Und weiter ging es hinauf. Ich war ganz schön lahm. Ob es stimmte, dass was Jonathan erzählte, dass die Höhenluft (die dünne Luft) einen so fertig macht? Es gibt ja auch Höhentraining z.B. für die Radrennfahrer…
Kurz vor ganz oben gab es noch „Top oft The World“-ein Einkaufsladen mit Übernachtungsmöglichkeiten und Toilette… ich gönnte mir einen Orangensaft, der erstaunlich gut in mein Budget passte. Die Landschaft wurde kälter. Es gab noch Schneefelder und Seen… Wirklich sehr schön.
Oben auf dem Baertooth.Pass (3.337m und nach 1.710hm) machte ich eine längere Pause… ich war wirklich kaputt und meine beine lahm. Etwas kribbelig war ich wegen meiner nächsten Übernachtungen, die ich über warmshowers „gebucht“/ angefragt hatte… ein Tag ohne Internet ist schon komisch… vor allem, weil ich für ein paar wichtige Fragen keine Antworten hatte… Dann ging es runter… ich zog vorsichtshalber mal meine warmen Sachen an…. Als ich „unten“ war, ich, dass ich dass ja doch noch eine Anhöhe gab. Warme Sachen nochmal aus…
Auf dem zweiten Pass: Sachen wieder an… und es begann die Abfahrt. Gar nicht so rasant, wie ich es mir vorgestellt hatte. Die Straße schmal, die Seitenbegrenzung der Straße ging mir gerade mal bis bissl übers Knie, und die Abhänge an der Berseite waren so steil, dass ich mich nicht richtig traute schnell zu fahren. Sie schienen die Straße auch „einfach so“ mit in den Berg geschlagen zu haben. Auf dem Weg nach oben war das noch ganz anders… Es dauerte viel länger als ich geplant hatte… und ich hatte noch keine Schlafgelegenheit… Verdammt… Aber es brauchte die Zeit, die es für das runterfahren brauchte. Und es ging tatsächlich bis runter ins Tal…25 km… 1.050hm… und auf einmal schienen die Rocky Mountains zu Ende zu sein…
Als ich wieder Netz hatte, kümmerte ich mich erstmal um einen Schlafplatz… Mein Warmshowers.Kontkt hatte mir in letzter Minute abgesagt. Mist… und dann fuhr ich erstmal nach Red Lodge… es gibt dort einen Fairground. Und oft haben die Plätze für Zelte… ich kam dort an, fand den Platz, fragte die 2 Menschen, die dort waren: nein wir sind vom Rodeoverein… na gut, Du kannst hier Dein Zelt an den 2 RV’s aufbauen. Kosten? Nein, kostet nichts. Wasser, geb ich Dir noch… und dann baute ich mein Zelt zwischen den beiden Caravans auf, die dort standen. Danach ging ich noch einmal zu den beiden, die noch an einem Tisch saßen… und ich hörte, dass Red Lodge wohl sehr wichtig für den Rodeosport bzw. die Rodeoshow ist… bis 15.000Leute kommen hier wohl zu den Veranstaltungen… Des Weiteren hörte ich, dass für das Bauen am Gewässer auch hier eine Erlaubnis nötig ist 😊.
Und ja, Bären gibt es hier, aber nur Schwarzbären… und ich solle mir keine Sorgen machen. Die Essenstasche auf dem Rad lassen, dass sie wegen irgendwelcher Tiere nicht auf dem Boden steht und wenn der Bär kommt, dann würde ich das schon hören (tja, der eine sagt, den Bären hört man nicht, der andere sagt: hört man… was denn nun???)… da ich aber nicht wollte, dass der Bär vielleicht mein Rad demoliert, habe ich das erste Mal mein Seil ausprobiert, dass ich deshalb extra besorgt hatte… und habe meine Tasche an einen langen Ast eines Baumes gehängt. War mir komisch… und dauerte länger als gedacht… immerhin hatte ich mit dem Seilwerfen keine Erfahrung. Und es war mir etwas peinlich, weshalb ich wartete, bis die beiden nach Hause gefahren waren. Gewaschen habe ich mich im angrenzenden Bach… saukalt… aber ging… sauber ist sauber.
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