Um sechs klingelte der Wecker. Leider habe ich so schlecht geschlafen. Zu nervös? Zuviel gestern zu spät gegessen? Keine Ahnung… Die Wetteraussichten waren gut. Noch warmschowers geschrieben und dann aufgestanden… Das Zelt war so gelb gestern von dem Blütenstaub der Kiefern… krass… ich hatte gestern schon das Außenzelt abgewischt… und heute früh aber nochmal… den ganzen Dreck mag ich nicht unbedingt mitnehmen… dann sah ich, dass es auch die Bodenplane betraf und das Innenzelt… ja, hätte ich mir denken können… na ja.. sieben Uhr los wurde leider nichts… aber 8uhr war ich auf der Straße nach Werst Yellowstone… Einkaufen, denn meine Vorräte waren gestern komplett aufgebraucht worden von mir… Der Laden heißt Food Roundup… klingt wie das Unkrautvernichtungsmittel… dann in den Fahrradladen… vielleicht haben die ja die Fahrradkarten für meine Tour Richtung Osten. Leider hatte ich das mit der Route für Parks Peaks and Prairies noch nicht hinbekommen… Es war nicht ganz so schlimm, da ich ja erst zum Little Bighorn Battlefield möchte, aber ich machen mir langsam Sorgen.

Aber nein, leider wir haben nicht die Karten die Du suchst… In der Werkstatt hat aber eine Frau doch noch in ihrem Fundus was gefunden… TransAm… leider leider leider…

Dann bin ich los. Die Straße Richtung Nationalpark war voll. Sie standen bis in die Stadt. Da hatte es als Radler einen Vorteil. Wenn auch eng… immer an allen vorbei… Die Rangerin am Durchlass sagte: Moment, auch sie müssen Ihren Ausweis und die Eintrittskarte zeigen… ich war ja gerade am Rad abstellen und wollte gar nicht „ohne“ durch… ich gab ihr meine Sachen und sie wünschte mir eine gute Fahrt. Sie war doch sehr freundlich: „schönes Fahrrad“ rief sie mir noch zu – manchmal spricht auch jemand Deutsch…

Kurz nach dem Eingangstor traf ich zwei Radler… ich hab mich richtig gefreut… denn die sind hier (derzeit???) selten… ich habe mich gefragt, ob ich überhaupt schon 10gesehen hatte… es stellte sich heraus, dass Kasper und Lucas aus den Niederlanden sind und 3 Monate Zeit haben, durch die USA zu tingeln… San Francisco bis hierher in 1,5Monaten und den Rest?-sie lassen sich treiben… Ihr online-Tagebuch gibt es hier:

Und sie empfahlen mir noch Norris anzuschauen… und es ergab sich, dass genau das ich auch machen wollte… Frühstück wollten sie nicht mit mir machen.. also ich allein…

weiter, Frühstücksplatz finden. Gefunden… Käse- und Marmeladenbrot, Apfel, ZimtHaferflocken… war ok.

Irgendwie war ich bissl lahm… liegt das am schlechten schlafen oder an der Höhe?… ich war immerhin über 2.200m hoch. Und der letzte „Pass“ war 2.512m… vielleicht… vielleicht auch nicht…

Norris Geyser Basin war soo beeindruckend… nicht nur die Warntafeln „…dünne Kruste über kochend heißen Quellen oder brühendem Schlamm. Einige Becken sind so säurehaltig, dass sich darin sogar Stiefel auflösen. Mehr als 20 Menschen sind an Verbrühungen gestorben…“ sondern auch die anderen Aussagen: hier gibt es „hunderte von hydrothermalen Dingen-Geysiere, heiße Quellen, Rauchlöcher und Schlammtöpfe“. Das Magmasystem des Yellowstonevulkan ist dabei nur 7km unter der Erdoberfläche. Und genauso war/ist es auch.

Es war ein sehr beeindruckender Spaziergang für mich. Überall dampft und brodelt es… es zischt und riecht z.B. nach Schwefel (bissl auch faulen Eiern)… …Emerald Spring war schwefelhaltig und hatte eine tolle türkisene Farbe…

Eine Rangerin fragte ich, ob es immer so voll hier wäre: ja, immer. Und ob mein Rad sicher steht? Ja, das meines Mannes steht gleich neben ihrem. Da ist noch nie was passiert… na gut…

Und einen anderen Ranger fragte ich, ob das Bärenspray auch bei Bisons hilft. Ich hatte bissl Bedenken… wenn die Dinger auf einen zukommen oder die Elks oder Moos… Aber er sagte, dass das Spray auch im Zweifelsfall bei denen hilft… aber ich soll immer genug Raum geben… ja klar, das weiß ich ja schon… und dann sagte er noch, dass bei den Bären framan bei einem Angriff, wenn der Bär auf allen vieren angeflitzt kommt, man etwas in Richtung Boden sprüht, damit es so eine Art Wand gibt und das Gas wie vom Boden „abprallt“ und dem Bären ins Gesicht kommt… ich hoffe, dass ich das nicht brauche…

Nach etwa 2 h war ich durch das Becken gewandert und sehr beeindruckt. Es sah klasse aus.

Beim Wasserholen sprachen mich zwei Franzosen an… die Frau macht auch sabbatical aber der Mann kann nicht wegen der Arbeit… und da machen sie jetzt in den USA Urlaub für 2 Wochen und im Herbst fährt sie allein für 3 Monate nach Südamerika (mit dem Rad)… wir schwatzten ein wenig und wünschten uns gute Reise.

Auf dem Campingplatz angekommen hat alles

Geklappt. Angeblich nur 4 Plätze für Hiker/ Biker… dabei ist hier soviel Platz… braucht doch nicht jheder Radfahrer/ Wanderer einen eigenen Tisch und Feuerstelle. Das verstehe ich hier nicht. Aber wenn sie mich weggeschickt hätten, dann hätte ich denen das hoffentlich begreiflich gemacht…

Ich bin dann noch ins Touristencenter… ich wollte Bisonwurst essen. Und ich wusste, dass es da welche gab… ja, leider wusste das das Lokal nicht und so aß ich drei Bananen, die ich dort erworben habe (da muss ich mich schon quälen, um 3 Stück zu essen). Aber ich brauchte bissl Kalorien… und groß Abendessen wollte ich nicht mehr machen… Zelt aufbauen war mit genug…

Für den Preis von 10Dollar plus Tax gab es einen Platz und 2 x duschen… das mit dem Duschen fand ich komisch.. als ich dann sah, dass einmal duschen 5, 75 kostet, dachte ich ok. Gut… aber ich brauchte ja bloss einmal… Der Preis machte aber wohl auch, dass die Leute hier soooo lange duschen…. Und jetzt: gute Nacht

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..