So früh wie ich wollte, kam ich dann doch nicht los. Und ich hatte einen langen Tag vor mir. Über 100km und über 1.000hm. Aber ja, dafür gab es ein sehr gutes Frühstück mit schwarzem Tee (natürlich mit Milch), gebratenen Eiern, gebratenem Bacon vom mule deer (von Randy selber erlegt und hergestellt), was ein ordentlicher Hirsch ist. Dazu gab es Toast und Bagels sowie Butter und Honig von den eigenen Bienen von Randy.
Wir machten ein Bild und besprachen, wo ich übernachten können und es gab nochmal das Thema Bären (mach Dir keine Sorgen, da wo Du bist, werden viele Menschen sein…. Und der will nichts von Dir und wenn Du nichts hast, was gut riecht, dann passiert nichts. Ich hab dem Hund Mousse noch ein paar Mal ein Holz zum ansabbern hingeworfen und dann ging es auch schon los.
In Hamilton hatte ich dann leider einen Platten. So ein M… aber gut: alles ab, Rad umdrehen, Rad raus, Reifen ab… Momente mal… wieso ist das Ventil so locker… verdammt, das wollte ich doch heute noch festdrehen, wenn ich an die Zange komme (unten in der Zelt.Fahrrad.Tasche). Das hatte ich heute morgen total vergessen. So eine Peinlichkeit. Mir schwante was. Und ja genauso war es. Kein Loch, nur ein loses Ventil. Also alles retour und weiter zur Tankstelle. Das Benzin für meinen Kocher war fast alle. Mal gucken, wie es diesmal geht. Aber es war supereasy: Kreditkarte rein, Geheimzahl und tanken: ein knapper Liter. 0,72 Dollar. Hat sehr gut geklappt. Dann noch im Geschäft Old fashioned Donouts, Brot und Obst besorgt. Und weiter ging es. Die Landschaft sieht schon sehr cool aus. Das viele Wässern aller Wiesen verstehe ich zwar immer noch nicht, aber wie Randy sagte: die Wiese ist den Amerikanern SEHR wichtig.
Ich kam an Stellen vorbei wo Clark und Lewis waren und sah den imposanten Trapper Peak mit 10.157ft Höhe (3.081m). Sah cool aus.
Bissl machte mir der Verlauf meiner Strecke Gedanken. Der „Berg“ kam erst zum Schluss. Das hab ich eigentlich nicht so gerne. Und es zog sich dann auch hin. Bis zum Chief Joseph Pass mit 2.214m war es eine ganz schöne Plackerei. Ich bin dann letztendlich immer sehr froh, wenn ich so etwas geschafft habe. So auch heute. Die letzten 15 bis 20km mit 4 bis 5% Steigung schaffen mich (immer) ganz schön. Bananen, Äpfel und Wasser brachten meinen Körper dazu es zu schaffen…
Oben (Chief Joseph Pass-2.218m) war es ganz schön kalt mit 10°C… also Wolljacke an und Windjacke und im „Sauseschritt“ zum Campingplatz… Es war mir immernoch kalt auf dem Rad… nur die „paar“ Minuten würde ich schon überstehen. Die Landschaft beeindruckt mich schon hier oben. Ich sah ein paar vereinzelte White tailed deers und irgendwelche Horndinger… das erzählte mir Tom. Und das kam so:
Entgegen der Auffassung von heute morgen gab es gar keine Camper am Straßenrand oder in sichtbarer Nähe zur Straße. Alles war leer. Und man hätte sich auch gar nicht hinstellen können… viel zu naß… für mich war klar: ich fahr bis zum Campingplatz. Ich überlegte auch bis Wisdom zu fahren, nur will ich mir das Big Hole Battlefield anschauen… und das ist hier gleich in der Nähe. Auch eine Schlacht zwischen „Indianern“ und Amerikanern.
Also abbiegen zum Campingplatz. Na toll, keiner da… überhaupt keiner…. Ach doch da hinten… ein riesiger Campinganhänger… ok, ich klopfe…. Und ja, was kann ich sagen… Tom machte auf, nach einigen Fragen wurde ich von seiner Frau Diane reingebeten…. Zu den Fragen und Antworten nach dem Woher und Wohin usw. gab es Tee, Obst, Kekse, Hühnchen und Nussriegel… angenehmer Abend. Diane und Tom sind Rentner und reisen nun umher. Sie ursprünglich auch England, er aus den USA. Dann in New York State und nun in der Nähe von Kalispel (Glacier Park)… und er ist auch leidenschaftlicher Jäger und Fischer und versicherte mit, dass es hier keine Bären gibt. Und den Namen der Berg.viecher habe ich leider vergessen… Ja, und dann baute ich mein Zelt in der Nähe ihres Wohnwagens auf, und so bin ich doch nicht allein. Da bin ich froh. Mein Essen hab ich allerdings in die einzige Bärenbox getan, die es hier gibt… nur eine… tststs… und sie warnen ja auch hier vor den Bären. Und offensichtlich sind nicht alle Campingplätze des US Department of forest mit 31 Dollar ausgewiesen. Hier: 15…Es war heute sehr anstrengend und doch war es auch sehr schön. Bissl Rückenwind hin und wieder und Sonne. Auch wenn es ab so 2.000m ziemlich kühl ist. Dann die netten Leute heute morgen mit Frühstück und die netten Leute heute Abend… gelungener Tag. Und nun versuche ich ruhig zu schlafen…
























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