früh, alles klar
Entscheidungen treffen
Ein bemerkenswerter CP
Meine Güte. Schon Tag 28. Im Moment verfliegen die Tage ruck zuck. Es ist Wahnsinn wie es dann immer ist. Erst denke ich: ach, soviel Zeit… und dann ist die Zeit auf einmal fast um, und dann ist sie um… aber letzteres ist ja noch nicht da.
Es hat alles gut geklappt. Ich war einkaufen wie immer (Wasser fand ich diesmal wichtig, da ich dem CP das nicht so richtig zugetraut hatte. Na ja, wie auch immer…) Auf jeden Fall war mir klar, dass ich mich nach den ersten ca. 50km entscheiden muss, ob ich an der Küste langfahre oder den kleinen Zippel an der Nordseite von Kalabrien „abschneide“…. Ich traf ein paar Engländer (also 2) und einen aus den USA, die in einer Woche von Bari nach Catania unterwegs waren-Rennrad/ Gravelbike und sehr schmales Gepäck. Ich fragte, wie sie übernachten: alles B&B. Und als ich hörte, dass sie von Bari abgefahren waren, wollte ich die Geschichte vom Nikolaus und seinen entführten Gebeinen loswerden. Aber es war schon eine Qual den Nikolaus zu erklären, was dann auch sogleich scheiterte und die 3 guckten komisch. Als ich dann von einer guten Freundin hörte, dass in England kein Nikolaus „gefeiert“ wird, war mir klar, warum da kein Intersse war…hehehe…
Wie ich vorher schon wusste: mit den Radwegen in Italien sieht es sehr schlecht aus. Und vor allen hier in Süditalien gab es dann kaum noch welche. Von irgendwelchen Radwanderwegen zu sprechen ist praktisch nicht möglich. Irgendeinen kalabrischen Rundweg hab ich noch gesehen, aber ansonsten war die letzten Tag da meiner Erinnerung nichts mehr…. und so stellte sich für mich heute die Frage: große Straße mit relativ sicheren Nicht.So.Starken.Steigungen oder kleine Straße, und alles ist möglich? Da ich vorgestern ziemlich viel gegeben hatte und gestern ich nicht wirklich ausgeruht habe, hab ich mich heute für die Sicherheit entschieden. Allerdings ist auch eine B-Straße zu fahren vor allem mental sehr anstrengend. Für mich ist es so auch deshalb, weil es so laut ist. Das andere: Ich schrieb schonmal, dass es hier hilfreich ist, keine Angst von den Autos zu haben. Und genau so ist es auch heute gewesen. Dazu kommt, dass unbedingte Spurtreue wichtig ist (nicht schlingern auf / mit dem Rad). Denn die Straße war teilweise eng und die Autos zischten nur so an mir vorbei… und wenn dann noch klar ist, dass hier alle am Funktelefon telefonieren, egal wo und egal wann… weißte Bescheid…
Aber ich entschied mich für die große Straße und kam dann auch gut da an, wo ich hinwollte. Das heißt: nicht ganz, denn meine online-Recherche ergab, dass der eigentliche CP, wo ich hinwollte nicht mehr geöffnet ist und auch ein Telfonanruf ging ins Leere. Dann der nächste CP etwas“weiter vorn“. schon mal hingeguckt…ok. Noch ein Blick auf einen anderen werfen, den ich aber nicht fand, denn da war nur noch eine vermüllte Wiese.
Also wieder zurück zum „zweiten“. Dort war jemand. Und nun bin ich hier. Der einzige mit Zelt. ich glaub, dass noch eine Ferienwohnung vermietet ist, aber das ist nicht ganz sicher. Der Einlasser und Kassierer ist schon so eine Erscheinung. Und das Bad erst…. aber ich war überrascht. Immerhin gab es warmes Wasser. Und sogar Toilettenbrillen…hehehe… schon interessant, was man so als angenehm und was als nicht notwendig empfindet. Jedenfalls hatte ich dann noch gefragt, ob die Pumpe vom Pooö abgestellt werden kann, und der Mann war ganz freundlich-also doch erstmal alles i.O…. die Pumpe ist aus-dafür macht das Nachbargrundstück jetzt Disko…
Der Sonnenuntergang war ein Gedicht. und wenn mich nicht alles täuscht, dann konnte ich den Stromboli sehen und Sizilien auch. und da soll es morgen hingehen… Ich bin gespannt.
Das Wasser hier im Meer ist wunderbar. Und so bin ich auch rein, als zum Essen an den Strand ging… Und ich wollte den Quallen ausweichen, da merkte ich, dass es gar keine Quallen sind, sondern Papier, was da rumschwimmt. Später noch eine Getränkedose, ein Plastikteller und… am Strand liegt so viel Müll rum… und sonst auch. Das Land ist so schön, aber ich habe das Gefühl, dass die Natur hier nicht weiter beachtet wird. Die Privatflächen sind meist top in Schuß-zumindest kümmert sich jemand drum, aber die öffentlichen Flächen sehen aus…. brrrr. Und vom Rad sieht man das alles auch noch lange. Dann kamen noch Gerüche hinzu: die räumen hier auch die überfahrenen oder sonstwie verendeten Tiere nicht weg… Das riecht ziemlich streng. Ich finde das so schade…. Die Straßenqualität ist teilweise ebenfalls nicht zu kommentieren. Das Fahren ist manchmal schon anstrengend. Und durch eine Pfütze, wo man nicht sieht was sich darinnen verbirgt: da fahren alle ganz langsam (zumindest die, die ich beobachten konnte).
Auf der anderen Seite sind die Leute hier so nett: ich am Gemüsestand irgendwo am Feld: nehme 2 Paprika, da mir das für heute reicht. er will keine Geld. Ich denke, na, dem muss ich doch was geben. Außerdem sieht er nicht so aus, als ob er verzichten könnte… ich gebe ihm ein 2€-Stück, weil ich es kleiner nicht habe (und ich denke, er hatte kein Wechselgeld). Er nochmal, nein, er nimmt kein Geld. Ich geb es ihm trotzdem… er geht zur Kasse, kann offensichtlich nicht wechseln, ich denke: gut, nehm ich halt noch was anderes… und da kommt er schon mit ein paar Zwiebeln vor… na ja, die kleinen Geschichten halt….
oder nr. 2: ich beim Bäcker, frage, ob er englisch spricht. Er ruft seinen Sohn oder Gehilfen, der kommt von hinten raus, aber es ist völlig klar, der hat keine Lust zu sprechen… Bissl hin und her, bis klar ist, dass ich kein Brot, sondern Semmel möchte, und der jüngere geht völlig entnervt nach hinten… und das Stück Pizza und die paar Gebäckstück bestelle ich doch bei dem älteren… dauert zwar, aber wir sind beide ausdauernd und ich hab am Schluss das, was ich will…
Und nun bereite ich noch die Tour für die nächsten Tage vor, denn das GPS muss mit was gefüttert werden, wenn es was anzeigen soll…
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